Indisches Schachstück

LABYRINTH DER AHNUNGEN Marcus Braun halluziniert ein hinreißendes Vexierbild zwischen Traum, Spiel und Film
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Die Dame eröffnet das Spiel und betritt das Hotelzimmer mit der Nummer 64, um einen Mord zu begehen. Aber die Tat, das erweist sich schon bald, ist nur ein Wachtraum, geträumt in einem Flugzeug auf der Reise nach Indien.

Delhi heißt der Roman des 1971 geborenen Autors Marcus Braun, und sein Held heißt Goester - »mit oe, mein Vorname ist zu lächerlich«. Zu dessen Eigenschaften zählt nicht nur, ab einem bestimmten Alkoholpegel weiterzutrinken »bis zur Bewußtlosigkeit« und seine Augen unscharf stellen zu können, sondern auch die seit der Kindheit geübte Fähigkeit, Filme im Kopf nachzuspielen und darin Haupt- oder doch zumindest glänzende Nebenrollen einzunehmen.

Welche Rolle er in diesem Traum eines lächerlichen Man