„Ins Leere laufen“

Interview Moritz von Uslar schrieb einen Bestseller über eine ostdeutsche Kleinstadt. Jetzt hat er sie wieder besucht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2020

Im Jahr 2010 machte Moritz von Uslar mit einer Reportage aus der ostdeutschen Kleinstadt Zehdenick Furore. In Nochmal Deutschboden trifft er die Protagonisten von damals wieder. Nicht selten in der Kneipe.

der Freitag: Herr Uslar, wie schmeckt Bier, das man mit einem Tauchsieder warm gemacht hat?

Moritz von Uslar: Ich habe das Gott sei Dank nie getrunken. In der Kneipe Schröder gibt es noch einen Tauchsieder hinter der Theke, der das Bier auf Zimmertemperatur bringt.

War das immer schon so, dass man es extra warm gemacht hat, oder hat man es einfach nur nicht kalt gestellt?

Früher haben die Kühlsysteme nicht funktioniert. Das lauwarme Bier war eine aus der Not geborene Tugend. Aber auch im Westen Deutschlands mögen es viele handwarm. Das ist eine Sache der älteren Gene