Integriert ins Unwohl

Migrationserfahrung Im Film „Exil“ passt sich Xhafer den Deutschen an und wird zum mickrigen Dreckskerl
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2020

Es ist Sommer, die Hitze schwül und drückend. Die Gärten stehen in saftigem Grün in einem namenlosen Vorort irgendwo in Deutschland. Xhafer (Miŝel Matičević) schwitzt. Immer liegt ein feiner Schweißfilm auf seinem Gesicht. Er fühlt sich nicht wohl in seiner Haut.

Von seinem Unwohlsein handelt Exil. Xhafer, Vater dreier Kinder, Projektleiter in einem Pharmaunternehmen, Bewohner eines Einfamilienhauses zwischen anderen Einfamilienhäusern, ist als gebürtiger Kosovo-Albaner mustergültig integriert in Deutschland. Doch dann geschehen Dinge, die zeigen, wie brüchig die Existenz ist, die er sich hier aufgebaut hat, wie verletzlich sein Zugehörigkeitsgefühl.

Eine tote Laborratte, die am Gartentor baumelt, würde wohl die