Irgendwann ist Ohnmacht unerträglich

Montagsdemonstrationen Das Votum der Straße ist gelegentlich mächtiger als die Mächtigen - die Erinnerung daran gefährlich für die einen, befreiend für die anderen
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Es ist Montag, der 9. August. Der Tag der großen Erwartung. Um 16.45 Uhr ist der Magdeburger Domplatz noch ziemlich leer. Im Landtag wird langsam Feierabend gemacht. Touristen schlendern. Ein Sommernachmittag zum Baden gehen. An der Straßenseite stehen schon einige Demonstranten. Sie sind die Ersten. Um sie herum eine Traube Journalisten, es wird gefragt, gedreht und notiert.

Auf einem ungemütlichen Absperrpfahl sitzt Arnim B. und erzählt unaufgeregt, warum er hier ist. Der 59-jährige Elektromeister macht gerade eine Strukturanpassungsmaßnahme (SAM). Danach ist Schluss für ihn. Arbeitslos.

Zum Glück hat sein Sohn noch Arbeit. Ein zweiter ist gestorben. Armin B. guckt, als wäre ihm langsam alles zuviel. Deswegen ist er hergekommen. Die Demonstratio