Israelis und Palästinenser müssen sich trennen

Im Gespräch Der Psychoanalytiker Shmuel Erlich über die palästinensische Gesellschaft vor den Präsidentenwahlen am 9. Januar und die Sorge der israelischen Gesellschaft um ihre jüdische Identität
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Shmuel Erlich ist als Kind mit seinen Eltern aus Frankfurt/Main vor den Nazis geflüchtet. Später war er in Israel jahrelang Vorsitzender der psychoanalytischen Vereinigung - heute ist er Inhaber des renommierten Sigmund-Freud-Lehrstuhls der Hebräischen Universität Jerusalem.

FREITAG: Mit dem Tod Arafats hat sich die Lage im Nahen Osten verändert. Sehen Sie neue Chancen für einen Ausgleich mit den Palästinensern?
SHMUEL ERLICH: Das lässt sich schwer sagen, denn der palästinensischen Gesellschaft steht ein Kampf um die Führung bevor. Dadurch, dass Arafat die Macht monopolisiert hatte, kamen die unterschiedlichen Kräfte in dieser Gesellschaft nicht wirklich zu Wort. Deshalb wusste man bislang nicht genau, wie die Kräfteverteilung tat