Vor ein paar Wochen hat Jan Wittenberg seine pelzigen braunen Schoten geknackt und die gelben Bohnen darin geprüft. Im Sommer stand er jeden Tag auf seinem Sojafeld. „Als die Bohnen erbsenrund in ihrer Schote geklappert haben, da waren sie reif“, erklärt der 48-Jährige zufrieden. Inzwischen ist die Ernte eingebracht und Wittenberg steht neben der Ölmühle, die zu seinem Hof gehört: Sie verarbeitet nun die Sojabohnen.
Wittenberg, der seine Haare zu einem Zopf gebunden hat und einen blauen Landrover fährt, ist Bioland-Bauer in Malehrten im Landkreis Hildesheim und damit eine Ausnahmeerscheinung in der Gegend. Denn seine wilden Felder sind umgeben von akkuraten Mais-Monokulturen der konventionellen Landwirte. Stets lässt er drei Meter Grünstreifen zwischen seinen und den anderen Feldern, damit die Pestizide des Nachbarn keine Chance haben, sich unterzumischen. Dass die Leute in der Gegend ihn misstrauisch beäugen, liegt auch daran, dass Wittenberg vehement für eine solidarische und ökologische Landwirtschaft eintritt. Regelmäßig fährt er zu Demonstrationen, weil „die großen Konzerne mit ihrer Gier weltweit unser aller Lebensgrundlage zerstören“. Wittenberg könnte dazu weiter ausholen. Aber heute soll es ja um die Sojabohnen gehen.
Der Mann ist einer der ersten Landwirte Norddeutschlands, die sich an Soja herangetraut haben. Eigentlich liebt die Pflanze Wärme und deshalb ganz andere Klimazonen. Aber Obelix etwa, eine Sorte, die auf Wittenbergs Feld steht, wächst gut in Norddeutschland. „Es gelingt, wenn die Sorte schnell ist“, erklärt er. Auf 15 Hektar standen bis vor ein paar Wochen die braunen, kniehohen Stängel nebeneinander, an jedem mehrere Dutzend Schoten mit zwei bis drei Sojabohnen darin.
Bereits seit acht Jahren sät Wittenberg Soja aus. Immer verschiedene Sorten und stets auf einem anderen Feld. „Soja hält mich auf Trab“, sagt er. Ständig hat er das Unkraut vom Feld entfernen müssen. Als Bio-Bauer geht das nur mit Hacke oder Striegel, einer Maschine, deren nach unten zeigende Metallhaken das Unkraut ausreißen und mit der Erde verschütten.
Wittenberg ist fasziniert von seiner Pflanze, er erklärt deren Eigenarten in fast liebevollem Tonfall: „Soja gehört ja zu den Leguminosen. Es holt sich den nötigen Stickstoff aus der Luft und speichert ihn im Boden.“ Dank dieser für viele Hülsenfrüchte typischen Eigenschaft düngt Soja sich quasi von selbst. Wegen des hohen Eiweißgehalts nennen es manche sogar eine Wunderpflanze: eine halbe Tasse Bohnen liefert in etwa so viel Eiweiß wie ein 150-Gramm-Steak.
Wittenberg verkauft seine verarbeiteten Bohnen an verschiedene Betriebe, etwa an die kleine Manufaktur Soy Rebels in Berlin, die aus der Rohmasse bei Vegetariern und Veganern beliebte Produkte herstellt und ausliefert: Oliventofu, Räuchertofu-Hanf oder „Drei-Farben-Tofu“ mit Karotten, Lauch, Sellerie und Magnesiumchlorid.
„Bei Soja haben viele gleich Bilder vom Bioladen im Kopf“, sagt Bauer Wittenberg. Doch Tofu oder Sojamilch sind heute auch in den Kühlregalen eines jeden Discounters zu finden. Viele Konsumenten mögen die alternative Proteinquelle, gerade auch weil gebratenes Soja dem Geschmack von Fleisch stark ähnelt.
Und fleischlos ernähren sich inzwischen bereits mindestens zehn Prozent aller Deutschen, schätzt der Vegetarierbund. Entsprechend ist der Umsatz von Sojaprodukten in den vergangenen Jahren nach oben geschnellt. „Es ist ein richtiger Hype um die Pflanze entstanden“, sagt Wittenberg. Das hat aber nicht nur mit nachhaltiger Ernährung zu tun. Rund 90 Prozent der Bohnen landen im Futtertrog von Schweinen und Geflügel. Der Rest wird zu Agrartreibstoffen verarbeitet oder zur Herstellung von Margarine benutzt. Nur ein Prozent der Bohnen landet direkt auf unserem Teller.
Bei Umweltschützern in Europa hat Soja außerdem einen schweren Stand, weil der Kontinent 80 Prozent seines Bedarfs importiert. Einen ebenso hohen Anteil an der weltweiten Nachfrage decken die Haupterzeugerländer USA, Brasilien, Argentinien und Paraguay ab. In Südamerika wächst Soja meist in riesigen Monokulturen auf abgeholzter Regenwaldfläche, Pestizide verseuchen die Böden und das Wasser. Und bei den exportierten Massen handelt es sich zum Großteil um gentechnisch veränderte Pflanzen, deren Anbau in Europa verboten ist. Süd- und nordamerikanische Großbauern hingegen dürfen Gen-Soja nutzen. Es lässt sich unkomplizierter anbauen und bringt höhere Erträge.
Genfutter und Raubbau
Allein in Brasilien gelten nach Angaben des britischen Zertifizierungsspezialisten Cert-ID mehr als drei Viertel der angebauten Mengen als gentechnisch verändert. So werden nicht nur alte, regionale Sorten verdrängt. Die Bauern machen sich zugleich abhängig von wenigen Großkonzernen, die das genveränderte Saatgut und die nötigen Pestizide über ihre Oligopole vermarkten.
Schaden Menschen dem Klima und der Umwelt also mehr, wenn sie statt Fleisch viel Soja essen? Nein, sagt der Ernährungswissenschaftler Markus Keller vom Institut für alternative und nachhaltige Ernährung in Gießen. „Wer täglich Sojaprodukte isst, schadet dem Klima weit weniger als ein durchschnittlicher Fleischesser. Denn Fleischesser konsumieren im Vergleich zu Vegetariern oder Veganern ein Vielfaches an Soja – und zwar indirekt über die Futtermittel.“ Berechnungen des WWF zufolge vertilgt jeder EU-Bürger durchschnittlich 60 Kilogramm Soja im Jahr, und zwar hauptsächlich indirekt über den Verzehr von Fleisch. Für 100 Gramm Hühnerfleisch werden etwa 100 Gramm Soja verfüttert. Für 100 Gramm Käse braucht es hingegen nur ein Viertel davon.
Mit Blick auf die Klimabilanz schneidet Tofu gegenüber Steaks also deutlich besser ab. Dennoch: Ein reines Umweltgewissen verschaffen nur jene Soja-Würstchen aus gentechnisch-freiem Soja, das außerhalb einer Monokultur wachsen durfte und für das kein Regenwald gerodet wurde. Eben darum soll die wärmeliebende Sojapflanze in ganz Deutschland heimisch werden – das ist das Ziel von „Tausend Gärten“, einem gemeinsamen Forschungsprojekt der Landessaatzuchtanstalt (LSA) der Universität Hohenheim mit dem Soja-Hersteller Taifun aus Freiburg. Taifun, einer der größten Produzenten Europas, bezieht 90 Prozent seines Biosojas aus Süddeutschland, Österreich und Frankreich sowie weitere zehn Prozent aus Kanada. Doch in Zukunft soll Soja nicht nur in besonders sonnenreichen Regionen wie Baden, dem Elsass oder dem Carnuntum nahe Wien wachsen. Sondern „vom Alpenrand bis an die Waterkant“. Das Projekt Tausend Gärten erforscht, unter welchen Bedingungen die Pflanze gut gedeiht und welche Sorten besonders viel Ertrag zur Tofuherstellung abwerfen.
Anfang des Jahres suchten die Forscher bundesweit freiwillige Hobbygärtner, die verschiedene Sojasorten in ihren Beeten sähen und ihre Entwicklung über das Jahr beobachten würden. Es meldeten sich doppelt so viele Interessierte wie erwartet, 2.400 Gärtner erhielten Samentütchen mit dem immer gleichen Inhalt. Im projekteigenen Blog tragen die Teilnehmer nun Neuigkeiten zu 16 vorgegeben Kategorien rund um ihre Pflanzen ein. „Wir brauchen Informationen über den Blühzeitpunkt, die Höhe der Sojapflanzen und das Reifedatum“, sagt Martin Miersch, der das Projekt für Taifun betreut. Zurzeit bekommen die Forscher der LSA Hohenheim viele Tütchen mit geernteten Sojabohnen zugeschickt. Forscher wie Hersteller erhoffen sich von dem Experiment, vier bis fünf neue Sorten zu entwickeln, die sich für den Anbau in Mitteleuropa besonders gut eignen. Bis zu ihrer Zulassung in Deutschland allerdings können dann bis zu drei Jahre vergehen.
Direkt auf den Teller
Im Fokus stehen die Eigenschaften der Bohne zur Tofuherstellung. „Wir möchten, dass mehr Soja direkt auf unsere Teller kommt, anstatt den tierischen Umweg zu gehen. Unser Soja sollte dann eben auch vermehrt aus Deutschland kommen“, sagt Miersch. Die nächsten Schritte sehen vor, den Eiweißgehalt der Bohnen zu testen. Wenn dann später die Rohmasse zu Tofu verarbeitet worden ist, werden Geschmack und Konsistenz geprüft. Laut Miersch erzielen bisher vor allem Bohnen aus Süddeutschland die besten Geschmacksnoten, einfach weil das Klima dort milder ist. Die Mehrheit der heute insgesamt 120, überwiegend konventionell wirtschaftenden Sojabauern in Deutschland sind daher in Baden-Württemberg und Bayern zu Hause.
Der Bund fördert die Forschung rund um den Sojaanbau in Deutschland im Rahmen seiner „Eiweißpflanzenstrategie“. Der Anbau von heimischen Eiweißfuttermitteln reduziere nicht nur die Abhängigkeit von Importen, sondern verbessere auch die Versorgungssicherheit für die Bauern, stärke regionale Wirtschaftskreisläufe und diene dem Klimaschutz, steht in der Strategie. Landwirte säen beispielsweise Klee, damit sich ihre Böden regenerieren können. Doch auch Soja verschafft dem Boden Erholung. Und seinen Soja kann der Landwirt am Ende auch verkaufen. Die Förderung von ganz oben zeigt Wirkung: Wurden 2012 auf etwa 5.000 Hektar Sojabohnen angebaut, waren es 2014 bereits rund 10.000 Hektar und im letzten Jahr 17.000 Hektar. Aber die Fläche für Mais ist immer noch mindestens 150 Mal so groß.
Biolandwirt Jan Wittenberg findet die politische Soja-Offensive an sich richtig. Doch mehr Bauern sollten direkt loslegen, statt auf ewig auf Forschungsergebnisse zu warten. „Ich habe ja auch einfach angefangen. Und das, obwohl Soja als Exot galt, erst recht in Norddeutschland“, sagt er. Dass sich Soja aus Norddeutschland aus Geschmacksgründen nicht für Tofu eigne, wie manche Forscher meinen, kann er nicht nachvollziehen: „Schmeckt einwandfrei.“
Dabei ist Soja für Wittenberg inzwischen fast ein alter Hut. Er probiert schon Neues aus, experimentiert beispielsweise mit der Weißen Lupine. Das ist eine eiweißhaltige Feldfrucht, die bisher eher im Mittelmeerraum verbreitet ist.
Und sein Sojafeld im nächsten Jahr wegen des ganzen Hypes um die Pflanze zu vergrößern, das lehnt Jan Wittenberg mit Nachdruck ab. „Da wäre ich ja ganz schnell bei einer Monokultur und nicht besser als die konventionelle Landwirtschaft.“ Auf den knapp 150 Hektar Fläche, die er insgesamt bewirtschaftet, wachsen immer acht verschiedene Früchte. Das soll in Zukunft so bleiben.
Kommentare 28
Das Problem sind weder Steaks noch Soja oder Lupinen. Es gibt einfach viel zu viele Menschen. Um die alle zu ernähren ist die Umwandlung der Erde in eine Maschine unerlässlich; ob die Maschine dann Fleisch produziert oder Tofu, ist letztlich unerheblich.
Wittenberg glaubt vielleicht, keine Monokulturen zu ziehen. Aber in dem Augenblick, in dem er "Unkraut" vernichtet, und sei es von Hand, strebt er genau das an.
Sehr interessanter Artikel. Aber hier kann etwas nicht stimmen:
"Für 100 Gramm Hühnerfleisch werden etwa 100 Gramm Soja verfüttert."
Das würde bedeuten, dass man mit Soja mehr Menschen über den Umweg durch das Huhn satt bekommt, als würde man es direkt verzehren. Außerdem wäre noch interessant, wieviel Soja denn für 100 g Steak verfüttert werden müssen. Schließlich bezieht sich der Artikel im Weiteren genau darauf.
Es mag an dem schlecht recherschierten Artikel liegen, aber der Wirkungsgrad beim Einsatz von Futtermitteln (Soja) zur Fleischerzeugung liegt bei ca. 15% im Gegensatz von 100% bei direkter "Verfütterung" an den Menschen.
Zu dem Recourcenverbrauch dies als Ergänzung.
Anders ausgedrückt: würden pflanzliche Nahrungsmittel komplett zur humanen Nahrungsaufnahme verwendet, würden nicht nur alle Menschen satt, sondern es gäbe einen immensen Überschuß an pflanzlichen Nahrungsmitteln.
Bedingung ist natürlich eine optimierte Verteilung, die derzeit jedenfalls auch für Tod durch Hunger verantwortlich ist.
Insofern ist diese Aussage gefährlicher Unsinn:
Um die alle zu ernähren ist die Umwandlung der Erde in eine Maschine unerlässlich; ob die Maschine dann Fleisch produziert oder Tofu, ist letztlich unerheblich.
Denn bei komplettem Verzicht auf Fleischerzeugung könnte auf jegliche intensive Landwirtschaft mit dem extremen Einsatz von Düngemitteln verzichtet werden, Urwälder brauchten nicht abgeholzt, sondern könnten im Gegenteil wieder aufgeforstet werden um damit auch den Niederschlag zu einem natürlichen Anteil zu verhelfen.
Es wäre realistischerweise natürlich eine zwar drastisch verringerte Fleischerzeugung schon ausreichend, das Ernährungsproblem weltweit in den Griff zu bekommen.
>>"Für 100 Gramm Hühnerfleisch werden etwa 100 Gramm Soja verfüttert."
Das würde bedeuten, dass man mit Soja mehr Menschen über den Umweg durch das Huhn satt bekommt, als würde man es direkt verzehren.<<
Wieso würde es das bedeuten?
Die beschriebene "intensive Landwirtschaft" wird zwar auch für die Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel für den Menschen betrieben und betrieben werden, aber mit dem Gegensatz zur Fleischerzeugung haben Sie wohl recht.
Das ist kein Widerspruch: bei einer Umstellung auf vorwiegend planzlicher Human-Ernährung (es müssen ja weiterhin auch Tiere für Milch und Milchprodukte gefüttert werden, sofern man nicht voll auf vegan umstellen möchte) kann sogar auf Pflanzenschutzmittel völlig verzichtet werden, da der verminderte Ertrag keine Rolle spielt und dadurch alles automatisch sogar BIO wäre.
Leider wird es zu diesen tollen Möglichkeiten erst kommen, wenn auch die 1. und 2. Welt ernsthafte Ernährungsprobleme haben wird.
Mit Vernunft jedenfalls kann man Fleischesser höchst selten überzeugen.
Ich hatte Ihnen doch recht gegeben.
Darum ging es mir nicht, ich wollte Ihnen aufzeigen, dass man auch bei der Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel für den Menschen völlig auf intensive Landwirtschaft mit Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel verzichtet werden könnte.
Es wäre realistischerweise natürlich eine zwar drastisch verringerte Fleischerzeugung schon ausreichend, das Ernährungsproblem weltweit in den Griff zu bekommen.
Realistischerweise würden Lebensmittelströme auf pflanzlicher Basis dann genau so zum Objekt unternehmerischer Spekulationen werden wie Lebensmittel auf Fleischbasis auch. Am eigentlichen Problem würde sich nichts ändern, man könnte nur den Deckel noch ein bisschen länger drauf halten, ehe der Kochtopf explodiert.
diese Prognose ist genauso spekulativ wie Ihre andere, alles in allem eher ein resignatives Untergangs-Szenario, das leider weder weiter hilft noch auf das Threadthema eingeht.
diese Prognose ist genauso spekulativ wie Ihre andere
Kaum. Wenn Sie schreiben
würden pflanzliche Nahrungsmittel komplett zur humanen Nahrungsaufnahme verwendet, würden nicht nur alle Menschen satt, sondern es gäbe einen immensen Überschuß an pflanzlichen Nahrungsmitteln
ist da erstens ein riesenggroßes "wenn" im ersten Teil des zitierten Satzfragments verborgen, von dem Sie mit keinem Wort erwähnen, wie sichergestellt werden könnte - realpolitisch, nicht idealiter -, dass die Nahrungsmittel komplett zur humanen Nahrungsaufnahme verwendet werden. Und zweitens ist im mittleren Teil die Frage verborgen, wie denn diese Nahrungsmittel gerecht verteilt werden könnten, ebenfalls real und nicht per Appell an die Güte der Produzenten, Verarbeiterer und Zulieferer.
Nahrungsmittel sind Waren, Warenpreise werden manipuliert, und Waren muss man sich leisten können; das ist ein viel größeres Problem als das üblicherweise bei derart idealistischen Milchmädchenrechnungen wie den im Blog gemachten berücksichtigt wird.
Wir haben heute einen Vorteil:
Wir können Veganer essen (ganz im Sinne von Walking dead) ^^
loooooool
mal im ernst
Vegan essen ist auf Dauer ungesund. Wir brauchen mehr als Proteine und das bekommt man nur in Fleisch damit wir Mineralstoffe bekommen, die wir für unser Coenzym System brauchen im Vitamin B Komplex vor allem. Vitamin B Komplex ist wichtig, damit unsere Nerven gut funktionieren und gut denken können. Vitamin B Komplex ist verantwortlich für den Zuckerstoffwechsel in unseren Nervenzellen, was zu 99 % den Stoffwechsel in unserme Gehirn ausmacht. Fleisch ist also notwendig und wir können es nicht ersetzen, wenn wir glauben rein nur Proteine ersetzen zu wollen durch Soja. Proteine sind zwar wichtig, weil es auch am meisten sättigt, weswegen wir ja auch bei Fleisch weniger essen müssen. Pflanzenfresser müssen ja ständig fressen und wiederkäuen um genug Energie zu bekommen. Aber wenn wir nur Proteine über Soja zu uns nehmen, dann fehlen uns Spurenelemente und Mineralstoffe, die wir für unser Stoffwechselsystem benötigen und nur über Fleisch bekommen.
Ich denke es wird besser und effektiver werden, wenn wir demnächst unser Fleisch aus Petrischalen beziehen und Muskelfleisch einfach züchten aus Zellen. Das wäre ein riesen Vorteil und auch die Lösung der Probleme.
Sojamonokulturen zu züchten ist es jedenfalls nicht. Dann lieber Muskelfleischzellen in Petrischalen, denn wir brauchen das.
Wie gesagt, wir sind nunmal keine Pflanzenfresser wie Schafe und wir haben auch keine Pansen sondern einen Magen und Darm, der sich die entsprechenden Spurenelemente und Mineralstoffe holen muss um gut zu funktionieren im Gesamtstoffwechsel.
Wenn wir alle Veganer würden, dann würden unsere Gehirne bald verkümmern.
Wenn wir alle Veganer würden, dann würden unsere Gehirne bald verkümmern
Wie lange sind Sie denn schon Veganer?
Schade, dass Sie mit Geschwurbel statt ernsthaften Argumenten reagieren, dann lassen wir das besser.
Wenn wir alle Veganer würden, dann würden unsere Gehirne bald verkümmern.
Ich denke nicht, dass ich so weit gehen würde, das zu behaupten. Allerdings glaube ich sehr wohl, dass das persönliche "Ernährungsmanagement" bei Veganern deutlich aufwendiger und mit höherem Problembewusstsein betrieben werden muss, als bei Gemischtkostlern, und zwar ständig. Für die von dir beschriebenen Probleme wird seitens Veganer zwar immer wieder behauptet, dass sie lösbar seien, aber so völlig überzeugt bin ich davon tatsächlich nicht.
Für Fleisch in großindustriellem Umfang aus der Petrischale ist die Technik noch nicht weit genug. Vielleicht kommt sie noch rechtzeitig, dann wäre das eine erhebliche Erleichterung, aber das ist nicht sicher. Außerdem wäre dann die Problematik "Lebensmittel als Waren" immer noch nicht behoben.
es ist immer wieder interessant, wann Sie auf den Vorwurf des Geschwurbels oder der moralischen Verweflichkeit zurückgreifen
Verweflichkeit Verwerflichkeit
Dann kann man sich sein Fleisch aus dem 3 D Drucker servieren lassen ;-)
Sowas wie der erste Nahrungsreplikator nur dass man dann die Muskelzellen braucht und es nicht rein über Energie macht.
Ok das wird auch noch 40 Jahre dauern.
immer dann, wenn ich es für angebracht halte.
Ich selbst habe auf die Problematik der Verteilung hingewiesen, da macht ein Diskurs keinen Sinn, wenn Sie jede Überlegung zu Alternativen mit Ihrer "zu viele Menschen" und "Preismanipulation" - "egal was versucht wird, es ist sowieso zum Scheitern verurteilt"-Untergangsthese entgegnen.
Veganer könnten das Problem lösen wie es auch die Pflanzenfresser machen indem sie dreck essen vom Boden. Dann bekommen sie auch genug Mineralstoffe und Spurenelemente mit. Aber meistens sind diese Veganer auch noch gesundheitsfanatiker und werden ihr Kind davor bewahren auch nur ihre Hände ungewaschen und nicht desinfiziert in den Mund zu nehmen ;-)
Pflanzenfresser bekommen ihre Spurenelemente durch Dreck fressen. Veganer hätten da wohl arge Bedenken das zu tun. ;-)
na ja, ich bezweifele, ob du gerne Bekanntschaft mit clostridium botulinum oder clostridium perfringens machen möchtest, die beide ubiquitär im Dreck wohnen^^
immer dann, wenn ich es für angebracht halte
Das ist ihr gutes Recht. Sie werden mir dann aber vielleicht zugestehen, Ihre diesbezüglichen Aussagen als gegenstandslos aufzufassen. Und wenn nicht, ist das auch nicht schlimm.
ich sowieso nicht. Ich bin ja Fleischfresser. Ich muss ja keinen Dreck essen lol
Es mag ja sein, dass in nicht allzuferner Zukunft 12 Milliarden Erdenbürger mit pflanzlicher Ernährung satt werden und keinen Hunger leiden. (Übrigens kommen jeden Tag 200 000 zusätzliche Erdenbürger auf diesen Planeten, das ist eine Bundesrepublik pro Jahr und in 12 Jahren eine Mrd. mehr.) Nur lebt bekannterweise der Mensch nicht vom Brot allein. Und auch dieses will erstmal erzeugt werden. Mit Öko und Bio allein klappt das nicht. In diesem Jahr hat ein Landwirt hier auf Bio umgestellt, das Getreidefeld verkrautet und verglichen mit einem koventionellen Weizenfeld nebenan nur ein Drittel Ertrag! Und dann sein Dieselverbrauch für die Pflegemaßnahmen. Für den Biodiesel fallen dann auch noch ein paar Quadratmeter Ackerfläche, Dünger und Wasser ab. Es ist wirklich nicht zum Lachen. Das mit dem Getreide und Mais in Biogasanlagen hat ja nun endlich die Regierung gestoppt auf grund eindringlicher Forschungsergebnisse der Leopoldina
@ursus: ausnahmsweise bin ich mal der gleichen meinung, leider aber mal wieder verbalentgleisungen ggü. lethe. warum?
@lethe: die frage der ware/preismanipulation ist berechtigt. denn von der heute produzierten nahrung könnten auch schon alle menschen satt werden, ist aber nicht so. das liegt an einer nicht funktionierenden organisation des zusammenlebens auf diesem planeten.
@meine meinung: 30% ist kein durchschnittswert. der liegt bei ca. 80% bei biowirtschaft. und das ließe sich bei entsprechendem forschungsaufwand weiter steigern. außerdem unterschlägt dieser vergleich die langzeitfolgen der konventionellen (also industriell-chemischen) landwirtschaft: bodendegradation durch überbeanspruchung und versauerung des grundwassers durch chemische düngung (es wird so viel gedüngt, um die erträge zu halten). was langfristig zu ertragsminderung führt.
ich finde nicht, dass gänzlich auf tierische produkte verzichtet werden muss, aber eine verringerung um 2/3 wäre schon mal ein anfang und zöge extrem viel positives nach sich (ich bin selber vegetarier). aber ist wohl eher ein ideologisches problem...
@ursus: ausnahmsweise bin ich mal der gleichen meinung, leider aber mal wieder verbalentgleisungen ggü. lethe. warum?
@lethe: die frage der ware/preismanipulation ist berechtigt. denn von der heute produzierten nahrung könnten auch schon alle menschen satt werden, ist aber nicht so. das liegt an einer nicht funktionierenden organisation des zusammenlebens auf diesem planeten.
@meine meinung: 30% ist kein durchschnittswert. der liegt bei ca. 80% bei biowirtschaft. und das ließe sich bei entsprechendem forschungsaufwand weiter steigern. außerdem unterschlägt dieser vergleich die langzeitfolgen der konventionellen (also industriell-chemischen) landwirtschaft: bodendegradation durch überbeanspruchung und versauerung des grundwassers durch chemische düngung (es wird so viel gedüngt, um die erträge zu halten). was langfristig zu ertragsminderung führt.
ich finde nicht, dass gänzlich auf tierische produkte verzichtet werden muss, aber eine verringerung um 2/3 wäre schon mal ein anfang und zöge extrem viel positives nach sich (ich bin selber vegetarier).
aber ist wohl eher ein ideologisches problem...
ok, fassen wir mal zusammen: die moderne landwirtschaft soll:
1. die herkömmlichen nahrungsmittel produzieren.
2. neue nahrungsmittel wie soja produzieren, damit wir sie nicht importieren müssen.
3. auch unseren biotreibstoff (E 10) produzieren, damit wir ihn nicht importieren müssen.
was für ein grandioser blödsinn! die landwirtschaft kann halt nicht alles auf einmal. auch die hiesige nicht. wir importieren bereits einen großteil der heimischen energiepflanzen. dazu kommt, dass eine, wie auch immer geartete ökologische landwirtschaft nicht ohne tiere funktioniert. womit sollen die felder gedüngt werden, wenn nicht mit tiermist? etwa mit künstlich hergestellten mineraldünger? das geht schon, aber wir wollen ja auch gleichzeitig das klima retten. das geht leider nicht mit dem klimaschädlichen kunstdüngern.
was da versucht wird ist die quadratur des kreises: landwirtschaft ohne tiere und vor allem ohne tierleid, gleichzeitig soll alles ökologisch sein. und auch noch gesund. und es soll weniger fläche gebraucht werden. und das benzin und plastik soll auch noch auch nawaro stammen?
es geht nicht. und es geht vor allem nicht ohne tiere. diese ganze völlig utopistische und realitätsfernen spinnereien gehen mir langsam auf die nerven. als wenn ein ökobauer aus BW plötzlich die ernährungsprobleme der welt gelöst hätte. so nach dem motto: so geht es jetzt voran, wir müssen nur auf die zukunft warten. da merkt doch gleich jeder, was für ein quatsch das ist.
Ja das grosse Fressen.
Die Grossen die kleinen und dann kommen die Kleinen und fressen die Grossen. Man muss nur lange genug warten.
Stelle fest dass die meisten Kommentare von Leuten kommen die von der Sache reden die Sie aber nicht kennen, oder wenn dann nur theoretisch. Alle mal schön an der Nase fassen besser wäre natürlich wenn diese klugen Leute mal selbst ein Kartoffelfeld bestellen würden. Die Achtung vor der Kartoffel wird dann sicher besser, wie auch den sonstigen Pflanzen.
Schließlich sind es die Pflanzen die uns das Leben auf dieser Erde ermöglichen. Also Bitteschön - ACHTUNG - und das wäre schon mal ein guter Anfang. Habe da auch noch so eine Idee wie man verschiedene Probleme der Ernährung und Umwelt gut lösen könnte. Jeder Bürger muss im Verhältnis zu seinem Einkommen eine entsprechend grosse Ackerfläche bearbeiten. Das wären dann auch sehr schöne Kinderspielplätze die sinnvoll und Naturnah sind. Mit dem Effekt, dass die Heranwachsenden einen Bezug zur Erde und zur Nahrung erhalten. Vor allem müssen weniger LKW oder Zulieferer durch die Landschaft jagen um uns unsere Nahrungsmittel zu beschaffen. Zumindest würde ein Teil der Nahrung direkt beim Verbraucher entstehen und somit das gesamte System entlasten.
Um einen 3-4 Personenhaushalt zu ernähren bedarf es nur einer Fläche von 1000 - 1200 qm. Schwierig das Ganze aber machbar, wenn man will. Würde mich sehr freuen wenn die Truppe der fast Selbstversorger grösser werden würde.