Jeder Vierte stirbt ohne medizinische Versorgung

Im Gespräch Die ukrainische Medizinerin Angelina Nyagu über Tschnernobylfolgen und die Verantwortungslosigkeit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO)
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FREITAG: Wie stellt sich die Situation in der Ukraine heute dar und mit welchen gesundheitlichen Problemen kämpfen die betroffenen Menschen?
ANGELINA NYAGU: In Folge einer Kernexplosion wurden 60 Prozent des radioaktiven Fallouts auf drei Länder verteilt, die Ukraine, Belorussland und Russland, 40 Prozent ging auf entfernteren europäischen Boden nieder. Was unsere Länder betrifft, hat sich die Tschernobyl-Katastrophe durch die wirtschaftliche Lage zugespitzt. Offiziell betroffen sind neun bis zehn Millionen Menschen, sie haben Anspruch auf zeitweise oder dauerhafte Hilfsmaßnahmen, die aber nicht bereitgestellt werden können. Es gibt einen signifikanten Anstieg von Schilddrüsenkrebs bei Kindern, den seit 1994 auch die IAEO nicht leugnet. Wir konnten auch n