Jenseits der Biographie

Porträt In ihrem Neuköllner Atelier schrieb Ewe Benbenek ihr Debüt „Tragödienbastard“. Dafür hat sie Deutschlands wichtigsten Dramatikpreis gewonnen. Ihr Drama versucht, außerhalb der abgetrampelten Erzählpfade eine Biographie zu umreißen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2021
Benbenek zog an Namen wie Sibylle Berg, Rainald Goetz oder Rebekka Kricheldorf vorbei
Benbenek zog an Namen wie Sibylle Berg, Rainald Goetz oder Rebekka Kricheldorf vorbei

Foto: Hahn + Hartung für der Freitag

Am Ende des Interviews mit Ewe Benbenek dämmert schon der Abend in das Fenster ihres kleinen Neuköllner Ateliers hinein. Die Schreibtischlampe döst, in einer bauchigen Vase stakt ein Bund rosa Nelken. Jetzt, nach dem Gespräch, essen wir noch die Sesamkringel, die sie extra für uns gekauft hat, dazu Feta und Oliven. Trinken Tee. Langsam entspannt sie sich. Ganz schön nervös sei sie heute wegen des Porträts gewesen, sagt sie. Wohl deshalb hatte sie die ersten Fragen so ausufernd beantwortet, essayartig über ihr Schreiben gesprochen, den Faden verloren, dann weiter komplexe Kreise gezogen und dabei abwechselnd einen Punkt an der Decke, der Wand oder auf dem Boden fixiert. In ihrem Kopf schien es zu rasen.

Nun also Durchatmen in diesem schlichten Zim