Jetzt oder nie

Pronto Lega und Fünf Sterne nutzen die Gunst der Stunde und bilden eine Regierung aus zwei ungleichen Partnern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2018
Der Wille zur Macht eint: Premier Giuseppe Conte zwischen Luigi Di Maio (links) und Matteo Salvini
Der Wille zur Macht eint: Premier Giuseppe Conte zwischen Luigi Di Maio (links) und Matteo Salvini

Foto: Filippo Monteforte/AFP/Getty Images

Noch Ende Mai sah es so aus, als würde Italien über den Sommer wieder einmal von einem „Gabinetto Balneare“ (Badekabinett) regiert werden. Diese Einrichtung hat in Zeiten der christdemokratisch geprägten Ersten Republik gut funktioniert, auch wenn die Kurzlebigkeit der jeweiligen Regierungen anderswo als Beweis politischer Instabilität missverstanden wurde. Aktuell allerdings hätte eine überparteiliche Technokraten-Regierung mit begrenzter Laufzeit tatsächlich nichts anderes signalisiert als Stillstand – mit entsprechenden Wirkungen auf internationaler Ebene, innerhalb der Europäischen Union, der NATO und vor allem auf den Finanzmärkten. Schon deshalb ließ Staatspräsident Sergio Mattarella bis zuletzt die Tür off