Jugend ohne Eltern

Im Krieg Die Georgierin Tamta Melaschwili erzählt eindrucksvoll von zwei Mädchen, die ihr Leben täglich dem Schicksal überlassen müssen
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Eine Frau hält ein Mädchen am Rande der von russischen Streubomben getroffenen georgischen Stadt Ruisi im Arm
Eine Frau hält ein Mädchen am Rande der von russischen Streubomben getroffenen georgischen Stadt Ruisi im Arm

Foto: Marco Longari/AFP/ Getty Images

Zknapa und Ninzo sind 13 Jahre alt. Sie gehen auf dieselbe Schule, in dieselbe Klasse. Sie streiten sich und versöhnen sich auf eine Art, wie Freundinnen es überall auf der Welt tun. Und sie haben Probleme, wie alle Mädchen in ihrem Alter. Zum Beispiel hat Ninzo bereits einen Busen und ihre Regel, Zknapa noch nicht. Was Zknapa, die Erzählerin der Geschichte, immer wieder ärgert.

Eine banale Geschichte, wäre da nicht der Zufall, der diese beiden Mädchen in einem Dorf aufwachsen lässt, das in einem Kriegsgebiet liegt. Die georgische Schriftstellerin Tamta Melaschwili lässt den Leser in ihrem Roman Abzählen darüber im Ungewissen, wie dieses Dorf heißt und wo es genau liegt. Bekannt ist nur, dass es von feindlichen Truppen umgeben ist.