Jugendstil

Budapester Abend Kolumne
Exklusiv für Abonnent:innen

Wer in Budapest bei der Konditorei "Auguszt" vorbeikommt, sollte die Gelegenheit nutzen und sich dort in einen der alten Sessel setzen, einen Kaffee trinken, dazu ein Stück Torte essen und eine Weile in süßer Traurigkeit verstreichen lassen. Es lohnt sich, ganz besonders, wenn man dazu den wunderbar trägen, melancholischen Franz Molnar liest, die Geschichte eines herrenlosen Bootes. Nach hundert Seiten scheint der Dichter vom Schreiben so erschöpft gewesen zu sein, dass er die Hauptfigur kurzentschlossen umbringen ließ, womit eine der schönsten Erzählungen der Weltliteratur schmerzhaft brüsk abbricht. Oder Die Dampfsäule, die, nicht weniger ergreifend, ebenfalls viel zu früh endet, oder Die Jungen von der Paulstraße, ein schmales