Junckers Monster

Porträt Martin Selmayr gilt als einer der Mächtigsten in Brüssel. Jetzt ist er Chef von 32.000 EU-Beamten – und hat Ärger
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2018
Als Lobbyist fing er in Brüssel an. Heute steht er für intransparente Kumpanei – und für deutsche Dominanz
Als Lobbyist fing er in Brüssel an. Heute steht er für intransparente Kumpanei – und für deutsche Dominanz

Foto: Frederick Florin/AFP/Getty Images

M an nennt ihn „das Monster vom Berlaymont“. Dabei sieht Martin Selmayr alles andere als furchterregend aus. Der 47-jährige deutsche Jurist lächelt gern, er wirkt jovial und stets gut gelaunt. Dass er Jean-Claude Juncker und die im Brüsseler Berlaymont-Gebäude arbeitende EU-Kommission in Bedrängnis gebracht hat, scheint ihm nichts auszumachen. Im Gegenteil: Er genießt es, im Rampenlicht zu stehen.

So wie an jenem Tag Ende März, als sich Kanzlerin Angela Merkel und andere Chefs der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) in Brüssel versammelt haben. Eigentlich hat Selmayr bei diesem Treffen nichts verloren, schließlich ist er seit dem 1. März Generalsekretär der EU-Kommission. Er soll keine Politik machen, sondern d