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Spanien Wie Richter Pablo Llarena die Wahl einer Regierung für Katalonien zu verhindern versteht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2018
Zum Tatbestand der „Rebellion“ gehörte nach spanischer Rechtsauffassung der offene Griff zur Gewalt – bisher
Zum Tatbestand der „Rebellion“ gehörte nach spanischer Rechtsauffassung der offene Griff zur Gewalt – bisher

Foto: Josep Lago/AFP/Getty Images

Am 20. März gab es den vierten Versuch, einen neuen Regierungschef für Katalonien zu bestimmen: Jordi Turull, einst die rechte Hand von Carles Puigdemont, erklärte seine Bereitschaft, sich wählen zu lassen. Er tat dies in Absprache mit dem im belgischen Exil befindlichen Ex-Premier, an dem die separatistische Mehrheit in der katalanischen Legislative nach wie vor als legitimem Kandidaten für das zu besetzende Amt festhielt. Kaum war Turulls Bewerbung bekannt, lud Richter Pablo Llarena vom Obersten Gerichtshof in Madrid, der gegen die Protagonisten einer katalanischen Unabhängigkeit ermittelt, Turull und 24 weitere Politiker für den 23. März zum Gerichtstermin vor. Er habe die Anklageschrift fertiggestellt und mit dem notwendigen Material versehen, um