Kainsmal des Verräters

Iran Jeden Protest gegen das autoritäre Mullah-Regime begleitet die US-Regierung mit freudigem Beifall und stempelt damit die Oppositionellen zu Lakaien einer feindlichen Macht
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Der ersehnte und zugleich gefürchtete vierte Jahrestag der Studentenproteste in Iran verging am 9. Juli ohne größeren Aufruhr. Der Teheraner Campus blieb den "Spezialeinheiten" mit ihren martialischen Militärausrüstungen überlassen. Das Universitätstor wurde vorsichtshalber in der Nacht zuvor verschweißt, um einem eventuellen Sturm der Studenten standzuhalten. Obwohl das "Büro für die Festigung der Einheit - Tahkim Wahdat" von seinem ursprünglich geplanten Sit-in vor dem Gebäude der Vereinten Nationen in Teheran Abstand genommen hatte, wurden drei seiner Vorstandsmitglieder festgenommen. Auch durften die Zeitungen über die blutigen Ereignisse am 9. Juli 1999 mit keinem Wort erinnern. Aus Angst vor Sanktionen befolgten aber nu