Kaliningrad: Litauen steigt in Wirtschaftskrieg mit Russland ein

Transitstopp Die russische Exklave Kaliningrad ist hauptsächlich über Litauen erreichbar. Das Land hat vor Kurzem beschlossen, Transporte sanktionierter Güter in die Region zu stoppen. Wie wird Russland reagieren?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2022
Über den Seeweg ließe sich noch Ware an den Hafen in Kaliningrad transportieren
Über den Seeweg ließe sich noch Ware an den Hafen in Kaliningrad transportieren

Foto: Vitaly Nevar/Itar-Tass/Imago Images

Will man von Russland über Land in das ebenfalls russische Kaliningrad, führen viele Wege durch Litauen. In Moskau hat deshalb die Nachricht schockiert, die Regierung in Vilnius unterbreche bis auf Weiteres den gewohnten Transitverkehr. Sie lasse Waren nicht länger passieren, die auf den EU-Sanktionslisten stehen. Normalerweise rollen pro Monat bis zu hundert Güterzüge durch Litauen, desgleichen Trucks, deren Rückstau an der russisch-litauischen Grenze derzeit bei mehr als zweitausend liegen soll. Der Kaliningrader Gouverneur Anton Alichanow schätzt, dass 40 bis 50 Prozent der Güter, die aus Russland in seine Region fließen, blockiert sind: Metallerzeugnisse, Holz, Kohle und Baustoffe, Ausrüstungen für die Öl- und Gasindustrie, bi