Kampfbereitschaft und sanfter Größenwahn

Mut zum Ungehorsam Mein ´68 im deutschen Osten
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Im Jahr 1968 ließ ich mich nicht gern fotografieren, von meinen Eltern schon gar nicht. Dagegen fand ich es aber nicht zu blöde, ziemlich früh viel zu viele kalkuliert einfältige Leserbriefe an die DDR-Presse zu schreiben. Das muss 1968 angefangen haben. Einmal wandte ich mich zum Beispiel an die Leitung der AMIGA-Schallplattenfirma, bei der ich nachfragte, wann endlich die revolutionäre, antiimperialistische Musik von Jimi Hendrix in der DDR veröffentlicht würde. Die Antworten waren immer freundlich und unbefriedigend. Man kann es psychologisch deuten, als früh- oder spätpubertär: sich nicht sehen wollen, aber den eigenen Namen so oft wie nur möglich lesen können. Man weicht sich aus und lebt in verfremdeter Gestalt als Texterfin