Kaninchen vor der Schlange

Wahlkampf der Grünen Die Partei befindet sich in einer Aufmerksamkeitslücke. Dafür ist sie hauptsächlich selbst verantwortlich
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Sechskommazwei Prozent erreichten die Grünen bei der NRW-Landtagswahl am 22. Mai. Das jagte ihnen einen größeren Schrecken ein als die anschließende Neuwahlankündigung des Bundeskanzlers. Denn die Umfragen hatten ihnen sieben bis neun Prozent vorhergesagt, während es die SPD ganz böse erwischen sollte. Das tat es auch, aber mit 37 Prozent doch glimpflicher als vorher erwartet.

Den Grünen fehlte in NRW ein realistisches Wahlziel. Eine Wiederwahl von Rot-Grün erschien ausgeschlossen, das Desaster der SPD dagegen sicher. Wechselwähler zwischen Rot und Grün wurden sogar vom Erbarmen für die SPD überwältigt, die es angesichts der sicheren Katastrophe doch nicht ganz so schlimm treffen sollte. Ihr Ministerpräsident Steinbr