Hut von Jeremy Scott In seiner ersten, großen Rede vor dem Deutschen Bundestag am Freitag hatte der neue Wirtschaftsminister einen guten Rat für seine Deutschen in der Krise: „nicht in Sack und Asche zu gehen.“ Aber nein, aber nein. Viel hübscher und zuversichtlicher kleidet man sich mit dem Geld-Hut des Designers Jeremy Scott. Er hat nicht nur Mode für prominente Provokateure wie Madonna entworfen. Zu seiner Kollektion gehören auch Kleidungsstücke wie die einbeinige Hose.
Martin Heidegger „Erster und anderer Anfang“. Name ist Programm. Die Lektüre bietet den Vorteil, dass zu Guttenberg dem Finanzminister – bekennender Heidegger-Fan und gefürchteter Rhetoriker – Paroli bieten kann. Wie wäre es mit einem Stelldichein der Minister, bei dem die Herren zu Guttenberg und Steinbrück mit klugen Gesichtern und gewichtigen Gesten sich – und dem beeindruckten Publikum – die kryptischen Worte des Heidelbergers um die Ohren schlügen?
Eine Rote Fahne zum Schwenken, wenn Herr zu Guttenberg demnächst als erster CSU-Politiker erfolgreich eine Bank verstaatlichen wird.
Original Buddy Holly Brille (Ebay 79 Euro), damit der junge, relativ unbekannte zu Guttenberg, der politisch ungewöhnliche Wege beschreiten muss, um ungewöhnliche Aufgaben zu meistern, auch Stil prägend wird. Torsten Schäfer-Gümbel hat gezeigt, wie man das macht.
Den W-LAN Hasen NABAZTAG, der sich, sobald man ihn mittels einer Steckdose zum Leben erweckt, mit dem W-LAN verbindet und für seinen Besitzer Informationsdienste aus dem Internet übermittelt. Er kann alles, von wetter.de bis bahn.de. Er kann auch Börsennachrichten aufsagen und dabei mit den Ohren wackeln. Da wird auch einem Wirtschaftsminister warm ums Herz. Egal wie haarsträubend die Nachrichten sind.
Kuchen. Falls der NABAZTAG mit der Lage allein nicht fertig wird und das Volk über die Krise klagt, kann zu Guttenberg das süße Gebäck verteilen. Und so die Gemüter beruhigen. Denn heutzutage kann das Volk schließlich Kuchen essen, wenn es kein Brot mehr hat. Beruhigt die Nerven und muss nicht zwangsweise zur Revolution führen.
Falls das alles keinen Erfolg bringt, empfehlen wir den Einsatz einer Phrasendreschmaschine. Wenn nichts mehr hilft, das hilft immer.
Was könnte zu Guttenberg noch gebrauchen? Schicken Sie uns Ihre Vorschläge!
Kommentare 13
Er braucht auch einen Revolver.
Bin das erste mal auf dem online-Auftritt des Freitag. Ubd bei diesem Artikel fiel es mir eben zuerst auf: Die Links zum Designer dieser Mütze oder zum W-LAN Hasen - das ist Schleichwerbung! Damit leistet auch der Freitag einen Beitrag zu erhöhten Page-Ranking Werten dieser ja doch kommerziellen Anbieter. So langsam mache ich mir ein bisschen Sorgen ... wie wird sich das Verhältnis journalistische Qualität und Vermarktungsdruck hier entwickeln?
Nebenbei gesagt klingt mir dieser Artikel auch zu sehr nach taz, für die das politische Tagesgeschehen vorwiegend als Grundlage ironisierender Artikel gilt ... Ich finde es jedenfalls weniger komisch, das die CDU da jetzt einen jungen Karrieristen hinsetzt, um einen "Generationswechsel" zu betonen, wo sich doch momentan jeder fragt: "Ob der als Wirtschaftsminister überhaupt was kann?"
Berichtigung: CSU muss es heißen, nicht CDU.
Vielleicht kann man ja das eine tun und das andere nicht lassen. Ich vermute Sie meinen die Petition zum Grundeinkommen. Die Freitag-Berichterstattung sowie die Diskussion dazu finden Sie hier
Vielleicht kann man ja das eine tun und das andere nicht lassen. Ich vermute, Sie meinen die Petition zum Grundeinkommen. Die Freitag-Berichterstattung sowie die Diskussion dazu finden Sie hier
Liebe(r) miauxx,
ertappt! Ich gestehe: Ich habe tatsächlich für die taz gearbeitet. In einem früheren Leben. Und die ist ja unter anderem auch für ihr exzellentes Schleichwerbetum bekannt. Ganz eigentlich aber hat mich der Verband der WLAN-Hasen-Hersteller hier beim Freitag eingeschleust. Aber ich gelobe Besserung und werde die Tätigkeit sofort beenden. Außerdem verspreche ich hiermit: Ich lese zur Strafe ein Kapitel Marx.
Nix für ungut und vielleicht ja demnächst mehr Freude am Alltag!
Zitat des Kollegen Tom Strohschneider:
Erst vor ein paar Wochen haben wir einen Text von Wolfgang Storz veröffentlicht, der für ein Grundeinkommen plädiert. Etwas länger her ist die Grundeinkommens-Debatte, die der damals noch „alte“ Freitag führte. Die Texte sind derzeit über die Suchfunktion dieser Seite nicht auffindbar, können aber hier abgerufen werden.
Ich empfehle noch weitere lustige Betrachtungen: zum Beispiel über den "Kalten Hund", der ja auch sehr lecker ist, eher ein Arme-Leute-Kuchen war - und so einen wunderbar metaphorischen Namen hat!! - so kann man sich immer noch einen Knopf an die Backe schwatzen... lasst es, es ist überflüssig wie nix!
Lieber Igor Pavellenko,
welche Alltags-Themen sind das denn so, die Sie interessant und witzig finden? Auf www.dasmagazin.de konnte ich auf der ersten Blick nur die Pärchen-Kolumne von Kirsten Fuchs zum Beispiel finden.
Wir freuen uns immer über Anregungen!
@Juli: Welches wäre denn der beste Anfang? :)
Wir fanden diesen sinnlosen Hasen einfach zu skurril, ich meine, wer kauft sich denn im Ernst so etwas? Ts.
Hallo Igor,
toll, dass du wirklich Vorschläge gemacht hast, finde ich gut. Was die Mainstream-Themen angeht, kann ich auch verstehen, dass sie erstmal so gewöhnlich wirken. Mir allerdings gefällt die ungewöhnlichere, also für Deutsche ungewöhnnlichere Herangehensweise der englischen Guardian-Journalisten. Zum Beispiel im Mickey Rourke Stück, als die Reporterin sich fragt, ob sie ihn jetzt umarmen soll, weil er zu weinen anfängt. Aber wie vieles ist auch das wohl Geschmackssache.
Den Interview-Wunsch finde ich super - ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Du das Gespräch dann auch bald bei uns im Alltag lesen kannst!
Last but not least: Satire über den Redaktionsalltag, für die gibt es eigentlich ja einen Ort, das Tagebuch. Manchmal geht es da auch um den Alltag hier in der Redaktion.
Eine Interviewanfrage an Adam Trepczynski ist soeben rausgegangen.
Und hier ist das Interview: http://www.freitag.de/alltag/0910-interview-cartoons-adam-schwarzer-humor