Kasbeks rasiertes Kinn

Terrorbekämpfung auf Moskowitisch Nach dem Geiseldrama sehen sich viele Tschetschenen in der russischen Hauptstadt Schikanen und Repressalien ausgesetzt
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Elimbajew sitzt auf dem Rücksitz des Taxis und erzählt. "1967 habe ich vier Monate als Choreograph in Ost-Berlin gearbeitet, auch im Friedrichstadtpalast. Die hatten ein Ballet mit Mädchen, die alle zwei Köpfe größer waren als ich. Jede Woche war ich in eine andere verliebt." Elimbajew lächelt wie ein italienischer Philosophieprofessor, der sich an eine verflossene Jugend erinnert. Doch was nutzen Tapa Elimbajew (57) alle internationale Reputation und der Titel Verdienter Kulturschaffender der Russischen Föderation - er ist und bleibt Tschetschene. Als er aussteigt, dreht mir der Fahrer sein blauäugiges Gesicht zu. "Hör mal Fritz" - er hält mich für einen Deutschen - "glaub dem kein Wort, das ist ein Tschetschene, für die ist