Kavallerie im Kopf

Portugal Nach der Parlamentswahl will Premier António Costa nicht mehr auf Kommunisten und Linksblock angewiesen sein. Wenn er sich da mal nicht verkalkuliert hat
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2022
Ein Drittel aller Portugiesen verfolgte ihr TV-Duell: Premierminister António Costa (PS, links) und Oppositionsführer Rui Rio (PSD)
Ein Drittel aller Portugiesen verfolgte ihr TV-Duell: Premierminister António Costa (PS, links) und Oppositionsführer Rui Rio (PSD)

Foto: Horacio Villalobos/Getty Images

Wird weiter der Partido Socialista (PS) den Ton angeben oder übernimmt nach sieben Jahren wieder der Partido Social Democrata (PSD) das Ruder? Seit der „Nelkenrevolution“ vor fast 48 Jahren wechseln sich die beiden Parteien an der Macht ab: Einmal navigiert Mitte-Links das Land, dann wieder Mitte-Rechts.

Mit der auf den 30. Januar vorgezogenen Parlamentswahl wollte Regierungschef António Costa (PS) eine stabilere, wenn möglich die absolute Mehrheit hinter sich vereinen. Sie sollte sein Minderheitskabinett von sporadischen, durch ihn nicht immer eingehaltenen Kompromissen mit den zwei im Parlament vertretenen Linksparteien befreien. Womit sich Costa womöglich verkalkuliert haben könnte.

Während der Wahlkampagne der vergangenen Wochen trafen jeweils zw