Kein deutscher Gomulka war in Sicht

Ungarischer Funke Nach dem Vorbild des Budapester "Petöfi-Kreises" wollten im Herbst 1956 auch Intellektuelle in der DDR zu inneren Reformen ausholen
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Die Zeit nach dem XX. Parteitag der KPdSU schien für die mit der Sowjetunion verbündeten Länder eine Chance zu eröffnen, dank der Entstalinisierung mit einem Sozialismus sowjetischer Prägung zu brechen. Vorrangig in Polen und Ungarn entstanden starke Reformbewegungen, die auf die DDR nicht ohne Einfluss blieben. Deren Situation unterschied sich freilich in mancher Hinsicht von der anderer Länder des sozialistischen Lagers - zunächst einmal war der Lebensstandard höher als sonst irgendwo in Osteuropa, eine derart grobe Rechtsbeugung wie beim Rayk-Prozess in Ungarn hatte es nicht gegeben, die "Spitzen-Intelligenz" der DDR genoss eine materielle Förderung, die im Ostblock ihresgleichen suchte. Außerdem hatte der "Neue Kurs" nach dem 17. Juni 1