Kein Ende der Geschichte

Im Kino In "Manderlay", dem zweiten Teil von Lars von Triers amerikanischer Erinnerungsarbeit, erscheint die Abschaffung der Sklaverei als Anfang einer Dialektik der Freiheit
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Was bisher geschah. "Wenn es einen Ort gibt, ohne den die Welt besser ist, dann ist es dieser hier", entscheidet Grace (Nicole Kidman) am Ende von Dogville, dem ersten Teil von Lars von Triers Amerika-Trilogie. Sie steigt in das Auto der Gangster, vor denen sie geflüchtet war und in dem niemand anderes wartet als ihr Vater (James Caan). Vom Rücksitz aus gibt sie kalt die Stadt, der sie sich als flüchtende Fremde angedient hatte, dem Untergang preis. Die Idee des Umschwungs, die Geschichte von der Rache einer Unterdrückten, stammt aus Pollys Gesang von der Seeräuber-Jenny in Bertolt Brechts Dreigroschenoper. Für Polly, wenngleich Tochter des Bettlerkönigs Peachum, ist die Rache eine Frage von morgen, für Grace eine Möglichkeit von heute. Die Mach