Kein irrer Duft aus dem Garten Allahs

Kabul im Winter Auf den Ramadan folgt das Eid-Fest - islamische Weihnachten in einer Stadt, die oft kaum begreift, was mit ihr geschieht
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Junge, warum willste denn da ooch noch hin?", meint mein Vater, als ich mich nach Kabul abmelde. Ich sage, ich will mich vergewissern, wovon ich längst überzeugt bin - dass man den Fernsehbildern nicht trauen kann. Ich muss mir selbst ein Bild machen von Afghanistan.

Bis zu meinem 38. Lebensjahr musste ich eine Weltanschauung haben, ohne die Welt anschauen zu dürfen. Inzwischen sah ich Länder und Städte, die mein Vater mit dem Reisebüro Deutsche Wehrmacht nicht eroberte. Auf dem Vormarsch nach Indien blieb er im Schnee des Kaukasus stecken und erfror sich zwei Zehen. Sonst hätte er im "Wunschkonzert" über Sender Kabul, 1940 von deutschen Technikern erbaut, Neujahrsgrüße an seine liebe Mutter daheim gesandt.

Fast auf den Tag genau 60 Jahre sp