Kein Mädchensport

Im Gespräch Der Außenseiter-Regisseur Rainer Knepperges über Sprechen als frohe Tätigkeit und die Wichtigkeit der Selbstüberschätzung fürs Filmemachen
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FREITAG: Hr. Knepperges, ist der Quereinstieg ins Regiefach, das Drehen ohne schulische Ausbildung, ein Vorteil oder ein Handicap? RAINER KNEPPERGES: Sich einzubilden, ein Außenseiter zu sein, ist jedenfalls schon mal ein wichtiger erster Schritt in die Selbstüberschätzung. Und die ist notwendig zum Filmemachen. Viele Leute, ob sie unseren Film nun mögen oder nicht, nennen mich und Christian Mrasek Laien oder Autodidakten, aber das dient nur eigentlich dazu, einen Verdacht zu umschreiben, den man hat, weil der Film "irgendwie anders" ist. Und diese vermutete Andersartigkeit hat vielleicht damit zu tun, dass uns die Ausbildung fehlte, um vor Beginn des Drehs die ästhetischen Risiken unserer Arbeit abzuschätzen. Es sieht so aus, als ob wir da ganz naiv reingepre