Keine Angst vor den Gespenstern

Im Gespräch Der Medienwissenschaftler Samuel Weber über Virtualisierung, den "Krieg gegen den Terror" und den Begriff des Eigentums
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FREITAG: Der Amerikaner Jason Ainsworth, den Sie in Ihren neueren Texten erwähnen, verdient seinen Lebensunterhalt damit, dass er in den künstlichen Welten von Online-Computerspielen virtuelle Gegenstände - Waffen oder Immobilien wie Burgen - billig aufkauft und sie an ehrgeizige Spieler teuer weiterverkauft. Worauf weist ein solches Phänomen hin? Auf eine zunehmende Entwirklichung der Welt?
SAMUEL WEBER: Ich glaube, man muss zunächst den Begriff der Entwirklichung präzisieren. Normalerweise setzt man voraus, dass die Wirklichkeit der Welt in so etwas wie einer "materiellen Existenz" liegt, oder in dem, was sich selbständig wahrnehmen lässt. Ich glaube aber, dass das nicht ausreicht, um die Wirklichkeit der Welt zu bestimmen. Natürlich stellen d