Keine Frage des Gleichgewichts

Finanzkrise Unter der Lupe eines Insiders entpuppt sich die herrschende ökonomische Lehre als Simplifizierung des Wirtschaftsgeschehens
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Bis vor kurzem lebten wir in der besten aller Wirtschaftswelten. Angebot und Nachfrage pendelten zum Gleichgewicht, dafür sorgte die unsichtbare Hand des freien Marktes. Störende Einmischungen des Staates wurden zurückgedrängt, öffentliche Aufgaben möglichst privatisiert. Es schien nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die nichtprivaten Restbestände - Bahn, Sparkassen, Altersvorsorge, warum nicht auch Gefängnisse - dem freien Spiel der Wirtschaftskräfte anheim fallen würden. Ging´s uns nicht gut? Und wem sein privater Wohlstand nicht reichte, dem wurde ein Fernsehblick in die Dritte Welt empfohlen. Dann kam der Kladderadatsch.

Auf einmal entpuppt sich die herrschende Wirtschaftslehre, die Neoklassik, als Schönwettertheorie. Mit at