Keine Gutenachtküsse

Familie Mit ihrer Graphic Novel „Wer ist hier die Mutter?“ geht die US-Zeichnerin Alison Bechdel ihren eigenen Wurzeln nach – schmerzhaft und ehrlich
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2014

"Während ich überlege, die Geschichte noch früher zu beginnen, vor dem Coming-out, vor der ersten Periode, wird mir klar, dass das Buch über meine Mutter wahrscheinlich keinen richtigen Anfang hat“, stellt Alison Bechdel zu Beginn ihres Comic-Dramas Wer ist hier die Mutter? fest. Warum also nicht mit dem Ende beginnen, das gleichzeitig ein Anfang ist: „Es gab etwas, das ich von meiner Mutter nie bekommen habe. Da ist eine Lücke, eine Leerstelle. Doch stattdessen hat sie mir etwas anderes gegeben. Einen Ausweg.“ Die Lücke, das ist die fehlende Zuwendung. Den Ausweg findet Bechdel im kreativen (Selbst-)Ausdruck, im Zeichnen und Erzählen. Ihre nun auch auf Deutsch erschienene Comic-Autobiografie ist ein hartes Stück Auseinandersetzung