Keine Luft mehr

Psyche Nach über einem Jahr Corona leiden immer mehr Menschen an Depressionen und Angststörungen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2021
Keine Luft mehr

Illustration: der Freitag

Jetzt schlafen! Sechs Stunden Zeit, bis der Kleine aufwacht. Wenn’s gut läuft. Wenn er nicht nachts schreit. Dann sind es nur vier Stunden. Aber nur, wenn ich jetzt auch endlich schlafe. Sonst wird die Arbeit morgen wieder so anstrengend. Ich brauche Schlaf. Fünf Stunden und fünfzig Minuten noch.

So oder so ähnlich lag Hannah* im Bett, eines Abends im Dezember, nach neun Monaten Pandemie. Seit Wochen arbeitete die 30-Jährige täglich an einem Projekt für ein Architekturbüro, in der Zeit, die ihr der einjährige Sohn ließ – und sie umsorgte ihren Sohn, in der Zeit, die das Projekt ließ. Übrig blieben von 24 dann noch sechs Stunden. Der Pandemie-Takt: Aufstehen, Kind versorgen, arbeiten, Kind versorgen, arbeiten, und vom Co