Keine Pirouetten und Kapriolen mehr

Deutschlands Präsidentschaft im UN-Sicherheitsrat Die Zeit für eine wenig professionelle Diplomatie sollte vorbei sein
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Im Herbst wurde Deutschland für zwei Jahre in den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gewählt. Schöner - so fanden manche - wäre nur noch ein permanenter Sitz in diesem erlauchten Gremium. Helmut Kohl lacht sich vielleicht ins Fäustchen, wenn er Gerhard Schröder und seine Crew heute in der Irak-Debatte lavieren sieht: Der UN-Sicherheitsrat erschien Kohl schließlich so suspekt, dass er Mitte der neunziger Jahre Geheimverhandlungen mit den fünf Vetomächten über einen permanenten deutschen Sitz platzen ließ.

Der Sicherheitsrat ist tatsächlich eine Schlangengrube. Jagdish Koonjul, der Botschafter des Inselstaates Mauritius, erklärte im November einigen Journalisten, sein Land habe sich noch nicht für oder gegen die amerikan