Keine Spur von Panik

Kassandra-Realismus Der irakische Sommer in den Augen Peter Scholl-Latours
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Peter Scholl-Latour, 80 Jahre alt, hat noch längst nicht genug. Emotion und Intensivität, für die er die schlimmsten Reisestrapazen auf sich nimmt, machen ihm "das Leben erst lebenswert", und noch wenn er einst seine "Memoiren im Rollstuhl verfassen" wird, wird ihm das "größte Abenteuer" bevorstehen, der Tod. Das teilt er in seinem neuesten Buch Weltmacht im Treibsand. Bush gegen die Ayatollahs mit. Zwei Jahre zuvor konnten wir schon lesen, wie er inmitten einer Tötungsorgie irgendwo im afghanischen Nordwesten - Aufständische hatten im April 1990 Vertreter der prosowjetischen Regierung in die Falle gelockt - "mit Befriedigung feststellte, dass mich keine Spur von Panik erfasste, dass ich eine seltsame Distanz zu dem Gemetzel bewahrte"; während die St