Keine weiteren Klagen

NSU Im Stuttgarter Untersuchungsausschuss sitzen Politiker, die ihren Auftrag lieber nicht wahrnehmen. Teilweise gibt es handfeste Interessenkonflikte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2015

Aufklärung ist eine schwierige Sache, vor allem, wenn sie von den Aufklärern selbst sabotiert wird. Viele Fragen zum Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) sind noch ungeklärt, doch der Untersuchungsausschuss in Baden-Württemberg bleibt handzahm. Womöglich liegt das auch daran, dass es einigen Mitgliedern weniger um Aufklärung geht als um das Image des staatlichen Sicherheitsapparates. Teilweise gibt es sogar handfeste Interessenkonflikte. Im Ausschuss sitzt etwa der FDP-Politiker Ulrich Goll, der früher Justizminister und damit Dienstherr der ermittelnden Staatsanwaltschaft war.

Im Jahr 2007 wurde in Heilbronn die Polizistin Michèle Kiesewetter ermordet, nach Ansicht der Bundesanwaltschaft waren es die NSU-Mitglieder Uwe Böhnhardt und Uwe Mund