Keiner ist allein schuld: Zur Führungskrise in der ARD

Medientagebuch Irgendwie peinlich
Exklusiv für Abonnent:innen

"Setze dich an die Biegung des Flusses und warte, bis die Leiche deines Feindes vorübertreibt" heißt ein altes vietnamesisches Sprichwort. Genau das können die Gegner der öffentlich-rechtlichen ARD jetzt tun. Denn die ARD demontiert sich in einem Ausmaß selbst, wie sich das ihre schärfsten Kritiker nicht haben vorstellen können. Und offensichtlich handelt es sich dabei um eine Führungskrise. Den Ansehens- und Glaubwürdigkeitsverlust, den das Führungspersonal angerichtet hat, können noch so viele gute Reporter und Journalisten nicht wettmachen.

Im Zentrum der Krise steht die Affäre Jan Ullrich. Es hatte sich herausgestellt, dass die ARD dem Radprofi über die Jahre hinweg, seit 1999, etwa 1,3 Millionen Euro sogenanntes "Mitwirke