Was machen Atomlobbyisten auf einer Klimakonferenz? Sie werben dafür, die gefährlichste und teuerste Art, Strom zu erzeugen, als Klimaschutzmaßnahme wieder ins Gespräch zu bringen. So geschehen bei der Klimakonferenz in Katowice: Kernkraftbefürworter priesen die angeblich gute CO₂-Bilanz von Atomkraftwerken.
In Belgien fordern rechte Parteien wie die NVA eine Laufzeitverlängerung der dortigen Atomkraftwerke über das Jahr 2025 hinaus. Frankreich hat schon 2018 beschlossen, einen Großteil der Atommeiler zehn Jahre länger am Netz zu lassen. Mit dem ursprünglichen Plan, Atomstrom bis 2025 um die Hälfte zu reduzieren, seien die Klimaschutzziele nicht zu erreichen, so das Argument der Regierung Macron. Auch die EU-Kommission beruft sich auf den Klimaschutz in ihrem Versuch, weitere Forschungsgelder der Entwicklung des Fusionsreaktors Iter zukommen zu lassen.
Dass Atomstrom fast CO₂-neutral oder nicht klimaschädlicher als grüner Strom sei, wie oft behauptet wird, ist jedoch falsch. Während des Betriebs verursachen Atomkraftwerke zwar nur geringe Mengen an CO₂. Entscheidend sind aber die vor- und nachgelagerten Prozesse, angefangen beim Abbau und der Verarbeitung von Uran über den Transport, den Bau und Abriss des Reaktors bis hin zur Lagerung des Mülls. Der niederländische Nuklearexperte Jan Willem Storm van Leeuwen gehört zu den wenigen Wissenschaftlern, die den gesamten Lebenszyklus einbeziehen. In einer Studie von 2017 errechnete er, dass mit der Erzeugung von Atomstrom zwischen 88 und 146 Gramm CO₂ pro Kilowattstunde emittiert werden. Das entspricht dem Durchschnittswert der derzeit existierenden gasbetriebenen Heizkraftwerke. Sie liefern über 75 Prozent des Gasstroms im deutschen Netz.
In Zukunft wird sich die CO₂-Bilanz von Atomstrom noch mal verschlechtern, da der Uranabbau wegen immer niedrigerer Uranerzgehalte mit einem immer höheren Energieaufwand verbunden ist. Nicht nur die Emissionen von CO₂, auch die anderer Treibhausgase müssten einberechnet werden. Dazu ist die Datenlage lückenhaft, bekannt ist nur, dass vor allem bei der Verarbeitung von Natururan erhebliche Mengen hochpotenter Gase freigesetzt werden.
Die Geschichte der Atomkraft ist außerdem von unzähligen Pannen und Fehlplanungen geprägt, es entstanden Millionen- und Milliardengräber. Nicht wenige Reaktoren fallen immer wieder für längere Zeit aus oder müssen wegen gravierender Störfälle frühzeitig stillgelegt werden. Das sogenannte Versuchsendlager Asse 2 in Niedersachsen ist ein Beispiel für den grob fahrlässigen Umgang mit Atommüll. Dessen Bergung erfordert einen Aufwand, der bis heute nicht abzusehen ist. Die beiden EPR-Reaktoren in Finnland und Frankreich, deren Bau sich um etwa zehn Jahre verzögerte, verschlangen jeweils um die zehn Milliarden Euro, etwa dreimal so viel wie zuerst veranschlagt. Ob und wann sie tatsächlich in Betrieb gehen werden, ist fraglich. Nichts deutet darauf hin, dass in Zukunft alles glattlaufen wird, erst recht nicht bei der schwierigen Aufgabe, den Atommüll für die nächsten Jahrzehnte möglichst sicher zu lagern und ein von der Biosphäre abgeschirmtes Endlager zu errichten. Die Diskussion erübrigt sich gänzlich, sobald man die Emissionen in Folge eines möglichen Super-GAUs in Europa einbezieht. Allein der Aufbau einer neuen Infrastruktur für die Menschen der betroffenen Region würde Treibhausgase in einem gigantischen Ausmaß erzeugen.
Offene Uranminen
Wie sehr Atomkraft dem Klimaschutz im Wege steht, wird deutlich, wenn man sich die Treibhausgasvermeidungskosten anschaut. Investitionen in Atomkaft tragen generell nur in geringem Maße dazu bei, Emissionen zu senken. Im überfüllten deutschen Strommarkt kommt es sogar vor, dass Atomenerige die Erzeugung von grünem Strom verhindert. Besonders in Norddeutschland treten Windkraftanlagen in direkte Konkurrenz zu Atommeilern. An stürmischen Tagen wird deshalb Windstrom entweder nicht erzeugt oder durch die sogenannte Regelleistung absorbiert.
Der Bau neuer Reaktoren ist besonders kontraproduktiv. Der Effekt, pro Kilowattstunde weniger CO₂ auszustoßen als ein Kohlekraftwerk, lässt sich mit anderen Optionen deutlich schneller und preisgünstiger erreichen. Auch für alte Atommeiler gilt: Je länger sie am Netz bleiben, desto mehr verhindern sie notwendige Maßnahmen in den Klimaschutz.
Der Energieexperte Mycle Schneider kritisiert etwa, dass der französische Staat Milliarden in den angeschlagenen Atomkonzern EDF steckt, wovon ein Teil in die Modernisierung störanfälliger Reaktoren fließen soll. Hätte man die unwirtschaftlichsten Meiler stattdessen kurzfristig stillgelegt und das Geld in Effizienzprogramme investiert, so Schneider, würden schon nach kurzer Zeit Treibhausgasemissionen vermieden werden. Den Effekt hätte man um das Mehrfache gesteigert.
Weltweit ist der Betrieb vieler Reaktoren so unrentabel geworden, dass sie vorzeitig vom Netz gehen oder nur aufgrund öffentlicher Subventionen weiterlaufen. Laut Schneiders World Nuclear Industry Status Report 2018 zahlten vier US-Bundesstaaten jeweils eine neunstellige Summe, um die Schließung von Atommeilern aufzuschieben. „Das sind keine versteckten oder indirekten Subventionen“, sagt Schneider, „das ist wirklich cash.“ Davon abgesehen ist eine größere Anzahl kleiner Anlagen erneuerbarer Energien, die sich gegenseitig ergänzen, wesentlich zuverlässiger als ein System aus vorwiegend großen, womöglich störanfälligen Kraftwerken. Das bestätigt die Entwicklung des SAID-Wertes, eines Indexes für die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung: 2016 mussten deutsche Verbraucher im Schnitt Stromausfälle von nur 12,8 Minuten erdulden, 2006 waren es noch knapp 22 Minuten. Im selben Zeitraum erhöhte sich der Anteil Erneuerbarer am Strommix von 11,3 auf 29,2 Prozent. In Frankreich liegt der SAID-Index bei circa 50 Minuten, in Polen mit seinem hohen Braunkohleanteil Ausfälle bei fast 3,5 Stunden pro Jahr und Verbraucher.
Zur Klimaschädlichkeit der Atomkraft kommt das Risiko eines Super-GAUs, das nach Fukushima nicht mehr als „äußerst unwahrscheinlich“ gelten kann. Die Gefahr steigt mit jedem Jahr, in dem über 30-jährige Atommeiler länger am Netz bleiben. Schon jetzt gibt es etwas, das man einen „schleichenden Super-GAU“ nennen muss: Beim Uranabbau in offenen Minen in Afrika und Australien gelangt der radioaktive Staub ungeschützter Abraumhalden mit dem Wind in besiedelte Gebiete. Obwohl er keine hohen Strahlenwerte aufweist, kann er tödliche Krankheiten auslösen.
Kommentare 24
Bitte etwas mehr differenzieren und zwar zwischen Kernspaltung und Kernfusion. Dass nämlich die EU-Kommission Gelder für den Testreaktor Iter bereitgestellt haben möchte, ist nun wirklich nicht zu vergleichen mit Subventionen für Kraftwerke, die Kernspaltung betreiben.
Ein kurzer Vergleich der Technologien:
Kernspaltung:
- Benötigt schwer zu beschaffende, absehbar endliches spaltbares Material -> Uranminen etc., die wie im Artikel erwähnt selber oft eine große Umweltbelastung darstellen
- Verursacht langlebigen Atommüll, der erst nach einer halbe Millionen Jahre aufhört gefährlich zu strahlen
- Prinzipiell riskanter Betrieb, bei einer Störung oder einem Anschlag kann es zu einer unkontrollierten Kettenreaktion kommen, bei der radioaktive Strahlung und kontaminiertes Material in die Umwelt gelangt
Kernfusion:
- Benötigt "leichte" Elemente. Gute Kandidaten für die Fusion sind Deuterium und Tritium, beides Isotope des Wasserstoffs. Deuterium ist nicht radioaktiv und kommt sogar natürlich in signifikanten Mengen vor, an Tritium kommt man etwas schwerer heran und es ist leicht radioaktiv
- Produziert sehr wenig und nur leicht verstrahlen Atommüll, der zudem nur einige hundert Jahre Strahlung abgibt
- Prinzipiell unkritischer Betrieb. Bei einem Unfall oder Anschlag kann es zu keiner Kettenreaktion kommen, die Fusion kommt dann einfach zum Erliegen
Dass Kernspaltung für die Umwelt eine Katastrophe ist, sollte klar sein. Und dass ein Fusionsreaktor ebenfalls keine Wundermaschine ist, ebenso. Natürlich bringt die Fusion auch ihre Probleme mit sich, trotzdem hoffe ich, dass die Technologie bald ausgereift ist, um zumindest für große Ballungszentren eine zusätzliche Energieversorgung neben den erneuerbaren Energien zu gewährleisten.
Was die Unterschiede der beiden Nutzungsarten der Kernkraft betrifft stimme ich zu.
Der Artikel bezog sich aber auf den CO2 Aspekt. Leider sieht es da bei der Energieerzeugung aus Fusion so aus, dass die an der Forschung Beteiligten von mindestens 30 Jahren bis zur ernsthaften Nutzung ausgehen. Und die Zahl 30 wird nun schon seit vielen Jahrzehnten genannt, ohne daß bisher auch nur ein Testreaktor herausgekommen wäre. Es ist mit einem produktiven Einsatz wohl nicht vor Ende des Jahrhunderts zu rechnen und die Technologie zur kurzfristigen CO2 Entlastung nicht zu gebrauchen.
Mir ist die Erwähnung von Iter auch negativ aufgefallen weil es nix mit der heutigen Atom-Energie zu tun hat.
Dass man bei der Energiewende nicht auf die Kernfusion warten kann ist sicherlich allen klar. Wir müssen es schaffen, auf 100% erneuerbare Energiequellen zu kommen noch bevor Kernfusion fertig ist. Aber auch dann wird der Energiebedarf ja vermutlich weiter steigen und hier hätte die Kernfusion eben ein großes Potential. Es könnte die Energiekosten so weit senken, dass damit bestimmte "Aufräum-Aktionen" denkbar und durchführbar werden, die bisher nicht realistisch sind. Beispielsweise lässt sich prinzipiell aus Plastik auch wieder Erdöl herstellen. Der Prozess ist nur sehr energieintensiv und damit unwirtschaftlich. Das soll nur ein Beispiel sein, warum die Forschung wichtig ist. Damit sowas auch wirklich umgesetzt wird, sind natürlich noch weitere Faktoren wichtig (beispielsweise müsste der Marktmechanismus für Strom ausser Kraft gesetzt werden, damit Strom auch tatsächlich "unendlich" billig wird), aber es wäre zumindest eine gute technische Grundlage.
Bei der Kernfusion ist nicht einmal klar, ob sie jemals wirtschaftlich sein kann. Wir sind von einer kommerziellen Nutzung noch so weit entfernt, daß niemand auch nur grob sagen kann, wann damit zu rechnen ist. Vielleicht nie.
Von 100% erneuerbar sind wir ebenso noch sehr weit entfernt. Ohne Atomstrom aus Frankreich, ohne Kohle usw hätten wir an einigen Tagen im Jahr gerade einmal 5% des Bedarfs. Nachts ebenso, falls nicht ordentlich Wind bläst.
Wobei der Klimawandel auch mit Dürren in Frankreich zügig in Energiekrisen führen wird, da die ihre schönen Atomkraftwerke abschalten müssen, weil sonst die Flüsse überhitzen, was keiner verantworten will (falls die Wassermengen dann überhaupt ausreichen).
Auch in extremen Wintern droht Gefahr, wenn die Flüsse zufrieren. Dann ist der europäische Energieverbund die letzte Reserve und Ökostrom aus Deutschland wird gerne abgenommen.
Zur Zeit brauchen wir das Ausland mehr als diese uns. Sonst brechen unsere Netze zusammen. Und "Öko-Strom" haben wir nur im Sommer, tagsüber manchmal über. Sonst reicht es hinten und vorne nicht.
Um es noch einmal physikalisch zu sagen, Die Energie muß in der Minute erzeugt werden zu der sie gebraucht wird. Und das waren bei Öko in manchen Wintertagen 5%. Da gibt es nichts zu exportieren.
Dazu noch, nachts bringt Solar gleich 0%. Ja, 0%.
Da ist egal ob wir die Solaranlagen verzehnfachen.
Ökostrom-Anteil in Deutschland.
Wo keine Sonne, da meistens Wind (jedenfalls in der Eifel).
Das meinte ich ja. Das sagt überhaupt nichts aus. Und daß in der Eifel "Meist" Wind geht ist in diesem Zusammenhang unbedeutend.
Nochmal: Zu jeder MINUTE des JAHRES muß die gebrauchte Energie erzeugt werden.
Und wenn mal Sonne reicht fährt man ein Kraftwerk auch nicht in 3 Minuten runter. Es läuft durch. Also doppelte Erzeugung.
Und kommen in einem Gebiet Wolken sackt die Energie in die Knie und muß geregelt werden. Das alleine ist großer Aufwand und Umweltverschmutzung.
Es hat sich etwas in die Gehirne gebrannt, das physikalisch nicht haltbar ist.
Polen hat auf einen deutschen Überschußstrom schon keine Lust mehr und baut Stromsperren ein. Denn in Polen entstehen Probleme die wir sonst in Deutschland hätten.
In die Niederlande verschenken wir Strom oder bezahlen wir dafür, weil unser Konzept Murks ist. Daher ist der Strompreis in den Niederlanden sehr billig und kann vermehrt verbraucht werden. Wo ist da Öko?
Aus Frankreich brauchen wir Atomstrom, wenn die unzuverlässige Öko-Versorgung zusammenbricht.
Diese Probleme werden noch bedeutend größer.
Es ist einfach Murks und nur oberflächlich ein Erfolg. Sollte Holland mehr Solarzellen montieren müssen sie auch jemand suchen der den Strom abnimmt. Wir sicher nicht, wir haben damit selbst ein Problem.
Völlig klar, wir brauchen ein Speicherkonzept. Es gibt oft Zeiten überschießenden Ökostroms (der bei weiterem Ausbau noch größer wird), dass das erforderlich macht, um den Nachteil der nicht kontinuierlichen Erzeugung auszugleichen.
Was hier immer noch auf privatwirtschaftlicher Ebene läuft, bedarf politischer Koordination, Investitionen und ggf. Subventionen. Da das aber unsere CO2-Bilanz verbessert, dürfte es zumindest Strafzahlungen der Verfehlung der Klimaziele verhindern.
Genau,die Speicher sind das vorrangige Problem. Wäre dies gelöst würden sich viele andere Probleme gar nicht stellen. Wir haben eine Kette zusammenhängender Prozesse die annähernd parallel laufen sollten
Zitat aus dem verlinkten WiWo-Artikel:
>>Die Volkswagen-Tochter Audi etwa betreibt im Emsland bei Werlte bereits eine „Power to Gas“-Anlage, mit deren Produktion 1500 Autos klimaneutral fahren können.<<
Das möchte sich die Automobilindustrie gerne über hohe Strompreise finanzieren lassen.
Akkumulatorprofiteure möchten ja, dass grosse Akku-Batteriehallen errichtet werden und ihre Marketinger preisen ihr Produkt auch als ideale Umweltlösung an. Ein heiss umkämpfter Markt, in dem momentan wohl die Wasserstoffinvestoren bzw. Chemiekonzerne mit Methanerzeugung die Nase vorn haben, siehe auch Brennstoffzellenstoffzüge.
Für die Stromspeicherung steht eine bewährt robuste, relativ einfache Technik zur Verfügung, die ohne Lagerung und Transport von brennbaren Gasen auskommt.
Wäre prinzipiell eine Lösung. Nur mit den heute üblichen Lithiumzellen geht das nicht. Chile müßte man schon für E-Autos planieren um das Lithium zu gewinnen. Zusätzlicher Bedarf wäre sicher kaum zu decken. Schon gar nicht weltweit.
Aber es ist eine neue Akku-Generation in der Forschung die ohne Lithium auskommt. Scheinbar mit weniger seltenen Werkstoffen.
Ideal und technisch möglich wäre die Sahara. Noch besser in Verbindung mit Mexiko/USA, Gobi und Australien. Per Wasserstoff bzw direkter Stromerzeugung. Leider ist dies aus politischen Gründen z.Z. nicht machbar.
Politisch bräuchten wir einige Staaten die zur teilweisenAufgabe staatlicher Souveränität bereit wären, der UN das Projekt unterstehen würde, eine UN Armee und die Neutralisierung des Sicherheitsrates.
>>Wäre prinzipiell eine Lösung. Nur mit den heute üblichen Lithiumzellen geht das nicht.<<
Aber wer in Akkumulatoren investiert hat will halt auch Profit scheffeln. Wie oben geschrieben: Ein heiss umkämpfter Markt.
Es sind bewährte, robust-unkomplexe und somit kostengünstige Techniken sowohl für die Stromspeicherung im Netz als auch für Verkehr & Transport schon seit mehr als 100 Jahren verfügbar. Im Material- und Wartungsaufwand gut kalkulierbar und unkomplex. Wegen der überschaubaren Verwendung gut reycelbarer Materialien auch umwelt- und friedenspolitisch günstig.
Ich kann mir den technischen, nicht privatprofitgenerierten Hinweis leisten, weil ich nix zum Investieren habe.
Investoren sollten am besten auf harmlosere Spielplätze abgedrängt werden, zum Beispiel ein stetig neues Weinglasdesign: Das kann mit Altglas gemacht werden und man damit kann ein paar gutverdienenden Tölpeln Geld aus der Tasche ziehen, ohne ökonomische und ökologische Schäden für die Allgemeinheit. Aber damit sind wir wieder bei der Politik und somit bei der allgegenwärtigen Korruption.
einfach die mit Öko-Energie verbundenen Probleme kleinreden und die MÖGLICHEN Lösungen GROẞreden, das hilft, selbst wenn nicht klar ist, ob diese Lösungen je in großtechnischem Umfang umsetzbar sein werden^^ bis dahin ist Chile dann auch erfolgreich planiert^^
Frankreichs Nuklearindustrie ist zu über 50% auf den Export ausgerichtet.
Die französische Nuklearindustrie hat einen strategischen Vertrag mit der Regierung und den Gewerkschaften für den Zeitraum 2019–2022 unterzeichnet, der einen Aktionsplan beinhaltet.
Der französische Umweltminister François de Rugy, der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire und der Vorsitzende des strategischen Ausschusses für die Nuklearindustrie (CSFN) Dominique Minière unterzeichneten am 28. Januar 2019 einen strategischen Vertrag für die Nuklearindustrie.
Der strategische Vertrag umfasst eine Reihe gegenseitiger Verpflichtungen, welche die Nuklearindustrie dabei unterstützen sollen, eine begrenzte Anzahl anspruchsvoller Projekte erfolgreich zu realisieren. Die Verpflichtungen konzentrieren sich auf vier Bereiche:
1. Arbeitsplätze, Kompetenzen und Ausbildung 2. Digitale Transformation der Industrie 3. Forschung und Entwicklung und «ökologische Transformation» des Sektors 4. Internationaler Markt
Minière erklärte anlässlich der Unterzeichnung: «Die Unterzeichnung des strategischen Vertrags der französischen Nuklearindustrie ist ein grundlegender Schritt für die Zukunft des dritten Industriesektors des Landes und sichert mehr als 200ʼ000 Arbeitsplätze in Frankreich.» -- Die französischen Verbraucher könnten von einem zu 94% CO2-freien Strom profitieren.
Die französische Nuklearindustrie vertritt rund 2600 Unternehmen, 85% davon sind kleine und mittlere Unternehmen. --
Der Nuklear-Industriesektor ist zu über 50% auf den Export ausgerichtet.
Quelle: Ministre de la Transition écologique et solidaire.
''Ministerium für den ökologischen und solidarischen Übergang''
Vgl. Nuklearforum Schweiz
14.05.2019, R.S.
>>...bis dahin ist Chile dann auch erfolgreich planiert<<
Dann gibt es noch in Bolivien den Salar de Uyuni, auch ziemlich lithiumhaltig. Die Gewinnung des Rohstoffes verbraucht ein bisserl mehr Energie, weil es dort oben a....kalt ist, aber die kann man ja aus Akkumulatoren beziehen ;-)
''das Risiko eines Super-GAUs, das nach Fukushima nicht mehr als ,äußerst unwahrscheinlich' gelten kann.''
Neun neue Atomkraftwerke im Jahr 2018
»Im vergangenen Jahr sind neun neue Kernkraftwerkseinheiten mit dem Stromnetz synchronisiert worden: sieben in China und zwei in Russland. China nahm dabei die weltweit ersten Reaktoren des amerikanischen Typs AP1000 sowie des europäischen Typs EPR in Betrieb. Umgekehrt wurden 2018 sechs Einheiten endgültig stillgelegt. Der zivile Kernkraftwerkspark der Welt umfasste somit beim Jahreswechsel 450 Reaktoren in 31 Ländern. {...}«
Vgl. www.nuklearforum.ch
14.05.2019, R.S.
>>Neun neue Atomkraftwerke im Jahr 2018<<
und es werden mehr. Der Krieg ums Uran kann beginnen.
Atomkraft für Klima und Umwelt?
''Mit Kernenergie'' auf dem Weg zur ''Klimaneutralität''
Die EU-Kommission setzt ''für eine klimaneutrale europäische Wirtschaft bis 2050'' unter anderem auf die Kernenergie. Das haben in Brüssel der EU-Kommissar für Energie und der rumänische Energieminister bekräftigt.
Ende November 2018 hat die Europäische Kommission ihre ''Strategie für eine klimaneutrale europäische Wirtschaft'' bis 2050 veröffentlicht. Die Kernenergie spielt dabei eine zentrale Rolle: Zusammen mit erneuerbaren Energien soll sie «das Rückgrat einer CO2-freien europäischen Stromversorgung» bilden.
An einer Veranstaltung des rumänischen Energieministeriums in Zusammenarbeit mit ''Foratom'' am 19. Februar 2019 hat der EU-Kommissar für Energie, Miguel Arias Cañete, bekräftigt, dass es neben den erneuerbaren Energien auch ''einen stabilen Anteil Kernenergie braucht'', um die europäische ''Stromversorgung CO2-frei'' zu machen.
An der gleichen Veranstaltung hielt der rumänische Energieminister Anton Anton fest, dass für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung alle CO2-armen Energiequellen erschlossen werden müssen.
Europa habe in dieser Hinsicht nicht zuletzt dank des Beitrags der Kernenergie schon viel erreicht. Rumänien und die EU sind mit diesem Ansatz in guter Gesellschaft.
In zahlreichen west- und osteuropäischen Staaten sowie in Russland, China, Indien und anderen asiatischen Nationen ist die Notwendigkeit der Kernenergie für eine nachhaltige und bezahlbare Stromversorgung unbestritten, heißt es in der Presse-Mitteilung.
''Auch der Kongress und die Regierung der USA fördern die Weiterentwicklung der Kernenergie'' mit entsprechenden Gesetzen und Forschungsgeldern.
Vgl. nach Foratom, Medienmitteilung, Februar 2019.
PS: FORATOM ist eine der zentralen Lobbyorganisationen der Atomindustrie in Brüssel mit guten Kontakten zur EU-Parlamentariern und zur EU-Kommission.
14.05.2019, R.S.
>>Kernfusion<<
Mal eine alte Weisheit zum Thema:
"Die Kernspaltung ist nur eine Brückentechnologie: Spätestens bis zum Jahr 2000 werden wir Fusionskraftwerke haben, dann fragt niemand mehr nach Uran."
Ich hatte vor über 20 Jahren mal die Idee, Wärmespeicher einzusetzen. Im Sommer überschüssige Solarenergie in unterirdischen Speichern/Hallen zu benutzen um Stein, Schamotte, Ziegel (je nach Eignung und Preis) auf Rotglut zu erhitzen. Im Winter wieder zu verstromen oder direkt als Fernwärme zu nutzen. Die Verstromung kann natürlich auch im Sommer erfolgen.
Die Hitze läßt sich sehr lange halten. Oberirdisch wäre nichts zu sehen.
Im Zusammenhang mit dem Umweltschutz und Klimawandel lese ich immer wieder CO2 oder NOx. Aber was ist mit anderen Arten der Umweltverschmutzung. Zum Beispiel durch Atombombentests, Einsatz von Uranmunition und Kriege?
Die ersten Schritte in die richtige Richtung wären beispielsweise
Verbot von Uranmunition den die USA blockieren
Verbot von bakteriologischen udn chemischen Waffen, den ebenfalls die USA seit den 1980-ern in der UN blockieren.
Verbot von Agent Orange (Vietnam) wäre auch ein guter Ansatz
Verbot von Militärübungen mit scharfen Bomben udn Granaten.
Außerdem befürworte ich ein Verbot von Atomwaffentests. Denn diese haben meist verheerende Auswirkungen auf die Umwelt und Tierwelt. Die Marschall Inseln und Polynesische Inseln verklagen Westliche Staaten vor Den Haag, weil diese Inseln von westlichen Staaten mit Atombombentests die Inseln unbewohnbar gemacht wurden.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/marshallinseln-bringen-atommaechte-vor-gericht-a-1081111.html
https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-10/verbrechen-gegen-menschlichkeit-frankreich-atomtests-suedpazifik-verklagt-strafgerichtshof
Die nördlichen Hemisphäre kann von der südlichen Hemisphäre noch viel lernen. Da die südliche Erdhalbkugel durch vernünftige Verträge atomwaffenfreie Zonen gemacht wurden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Atomwaffenfreie_Zone
Außerdem muss Europa den Importstopp von US Frackinggas schnellstens durchsetzen, weil Fracking in den USA die Umwelt zerstört .
Noch ein paar Vorschläge:
Ich bin für dafür, dass neue radikalere Vorschriften zur Erdölförderung weltweit erlassen werden udn zwar um die Umwelt zu schonen. Was viele Umweltaktivisten gar nicht wissen:
Bei der Erdöl- und Erdgasförderung fallen Millionen Tonnen radioaktiv verseuchter Rückstände an - allein in Deutschland bis zu 2000 Tonnen pro Jahr. Für einen Großteil fehlt laut WDR-Informationen der Nachweis der sicheren Entsorgung. Die Industrie verschweigt die Gefahren.Diese Aussage ist falsch und widerspricht den eigenen Angaben des Verbandes. Denn danach ist die durchschnittliche Belastung der radioaktiven Öl- und Gasabfälle fast 700 mal höher als die durchschnittliche Belastung des Erdbodens. Dem WDR liegt ein Papier der Firma Exxon vor, wonach die mittlere Belastung der Abfälle sogar 3000 mal höher ist.
Auch die Mengenangaben der Erdölindustrie sind äußerst fragwürdig. Der Verband spricht von 300 Tonnen pro Jahr. Die Gesellschaft für Reaktorsicherheit nennt wesentlich höhere Zahlen. "Wir sprechen in der Summe im Jahr - also auf Trockenmasse bezogen, Frischmasse ist etwas mehr - von 1000 bis 2000 Tonnen", erklärt der Radioökologe Weiß. Die sichere Entsorgung dieser Abfallmengen ist nicht nachgewiesen.s.a.
https://www1.wdr.de/archiv/energiekonzerne/oelquellen-industrie100.html
https://tsarchive.wordpress.com/2009/12/07/radioaktivitaet104/
http://www.dh1ply.de/Erdoel%20strahlt.pdf
Überschüssige Wärme in Dampf und Rauchgasen in der Industrie können durch Wärmerückgewinnung wiederverwendet werden und in warmes Wasser umgewandelt werden. Die möglichkeiten sind enorm!