Klamauk rules

Großbritannien Boris Johnson wird wohl Premier. Linke Kritik am Brexit findet kaum Gehör
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2019
Vollmundigkeit war für Boris Johnson noch nie ein Problem
Vollmundigkeit war für Boris Johnson noch nie ein Problem

Foto: Frank Augstein / Pool / Getty Images

Beantworte die verdammte Frage!“, schreit einer laut aus dem Publikum, als Boris Johnson bei einer Wahlveranstaltung wieder einmal versucht, sich um eine Antwort zu drücken. Der Kandidat zieht die Augenbrauen hoch und wirkt, als würde er gleich die Fassung verlieren. Denn so etwas ist er nicht gewohnt: Johnson wird noch immer gemocht, obwohl mittlerweile allen klar sein muss, dass der Mann, der mit großer Wahrscheinlichkeit nächste Woche Premierminister wird, unehrlich, unseriös und von der Politik überfordert ist.

Die Kampagne um den Tory-Vorsitz – und damit den Regierungssitz – hat reichlich Belege geliefert, die das untermauern. Die Wahlkampfauftritte sind die typische Boris-Show: unterhaltsam, aber denkbar leer an Inhalten. Schwierigen Fra