Kleine Geschichte eines großen Schuldenberges

Argentiniens »nationale Panik-Tage« Ein Musterschüler des Neoliberalismus am Rande des Kollaps
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Die Politiker sollen mal die Auslandsschulden einen Moment vergessen, und sich um uns kümmern!« sagt Paula energisch. Die schmächtige junge Frau hat ein elfmonatiges Baby, aber keine Arbeit, wie so viele in La Matanza, einem Viertel im heruntergekommenen Industriegürtel von Buenos Aires.

Am Rande des Quartiers wird wieder einmal die Zugangsstraße zur Innenstadt gesperrt. Etwa 2.000 Menschen sind zusammengekommen und blockieren die Durchfahrt. Ganze Familien mit Kindern sind dabei, kleine Zelte am Straßenrand aufzubauen, andere zünden Feuer an, um ihren Mate-Tee zuzubereiten, und hängen Spruchbänder auf: Gebt uns Arbeit!

Piqueteros - wörtlich übersetzt »Streikposten« - so heißt die neue Volksströmung Argentiniens, die