Emissionshandel mit CO₂-Zertifikaten soll auf Privatleute ausgedehnt werden

Klimakrise Die CO₂-Emissionen der energieintensiven Industrie sind in den vergangenen Jahren kaum gefallen. Eine Reform des Emissionshandels ist überfällig. Doch das EU-Parlament verpasst eine große Chance
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2022

Die EU-Parlamentarier wollen die energieintensive Industrie offenbar weiter mit Samthandschuhen anfassen. Erst in fünf Jahren soll die kostenlose Zuteilung von CO2-Zertifikaten allmählich auslaufen, bis sie dann Ende 2032 ganz eingestellt werden soll. Krieg und Inflation werden als Gründe angeführt, dass der Klimaschutz erst mal hintanstehen soll. „Wir müssen der Industrie die Möglichkeit geben, sich anzupassen“, sagte der konservative EU-Politiker Peter Liese vor der Abstimmung im Europäischen Parlament in Brüssel jüngst.

Es ist hier die Rede vom Versuch der EU, ihr Emissionshandelssystem ETS (Emissions Trading System) zu reformieren. Das Prinzip des Marktinstruments: Kraftwerksbetreiber, große Industriebetriebe und inzwischen a