Kloaken des Staates

Spanien Der Prozess gegen katalanische Politiker läuft. Der Rechtsstaat müffelt dabei gewaltig
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2019
Manuel Marchena (Mitte), Vorsitzender des Obersten Gerichts in Spanien, das über zwölf Separatisten urteilen soll
Manuel Marchena (Mitte), Vorsitzender des Obersten Gerichts in Spanien, das über zwölf Separatisten urteilen soll

Foto: Emilio Naranjo/AFP/Getty Images

Das Wort „Kloake“ häuft sich seit einiger Zeit in spanischen Medien. Zunächst fiel es, wenn von einem neueren unter vielen Skandalen die Rede war, der sogenannten Operation „Kitchen“. Innenminister Diaz von der inzwischen abgelösten Regierung der konservativen Volkspartei (PP) hatte eine spezielle Brigade der Nationalpolizei aufgestellt, um die Feinde Spaniens (was heißen will: die Feinde des PP) zu neutralisieren. Public Enemy Nr. 1 waren damals schon die katalanischen „Separatisten“, die mit allen Mitteln zu bekämpfen waren. Diese ohne richterliche Ermächtigung agierende Truppe fabrizierte serienweise Korruptionsvorwürfe gegen Prominente wie Artur Mas, Xavier Trias und andere aus den katalanischen Parteien, die sich a