Knie, Höcke, knie

Kunstfreiheit Das Verfahren gegen das Zentrum für Politische Schönheit ist eingestellt. Es bleibt ein Dammbruch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2019
Im Fokus der Staatsanwaltschaft: Philipp Ruch, der Kopf des Zentrums für Politische Schönheit
Im Fokus der Staatsanwaltschaft: Philipp Ruch, der Kopf des Zentrums für Politische Schönheit

Foto: Michael Trammer/Imago

Am 6. Juli 1967 verliest der Literaturwissenschaftler Peter Szondi vor dem Landgericht Berlin ein Gutachten, das er für drei Flugblätter der Kommune I erstellt hatte. Es handelt sich um den sogenannten Brandstifter-Prozess, in dem Fritz Teufel und Rainer Langhans wegen Aufforderung zur Brandstiftung angeklagt sind. Szondi ist einer von neun Gutachtern, darunter auch Eberhard Lämmert, Peter Wapnewski und Alexander Kluge. Hintergrund ist ein Kaufhausbrand in Brüssel, bei dem 300 Menschen gestorben sind. Die Flugblätter stellen eine Verbindung zum Krieg in Vietnam her, der Brand wird als Happening und gelungene Aktion für das original Vietnam-Feeling gefeiert. Brüssel habe die einzige Antwort auf Vietnam gegeben: „burn! ware-house, burn!“

Alle neu