Koexistierend

Utopie Der Philosoph Zhao Tingyang erklärt in „Alles unter dem Himmel“ die Theorie des Tianxia
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2020
Alles, was unter dem Himmel ist: Konfuzius-Statue
Alles, was unter dem Himmel ist: Konfuzius-Statue

Foto: Shotshop/Imago Images

Für Zhao Tingyang hat die westliche Weltanschauung viel mit dem Monotheismus zu tun, namentlich dem christlichen, dem eine „Feindseligkeit gegenüber Fremdkulturen“ innewohne. Die fuße vor allem auf zwei Ebenen: auf Dogmatismus und auf dem Recht der „alleinigen Verehrung“. Heißt: Anspruch auf Alleingültigkeit der eigenen Weltsicht.

Aus Zhaos Perspektive wurde diese westliche Weltsicht in Thomas Hobbes’ Philosophie zur Grundlage der Politiktheorie. Der ging davon aus, dass der (Ur-)Mensch in erster Linie an der Sicherung der eigenen Bedürfnisse interessiert ist, was zwangsläufig zu Interessenkonflikten führe. Der Urzustand nach Hobbes ist also Konkurrenz, vulgo Krieg aller gegen alle. Heute bedeutet das, so Zhao: „Der