Kohlekumpel und Slumbewohnerin

Katowice Der Ruf nach „gerechten Übergängen“ bei fossilen Arbeitsplätzen darf nicht zum Feigenblatt für lasche Klimaschutzpolitik werden
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Kohle ist politisch, gerade in Katowice
Kohle ist politisch, gerade in Katowice

Foto: Sean Gallup/Getty Images

Den Teilnehmenden des Gipfels, die in der kleinen Seitenstraße des verregneten Busbahnhofs ankommen, weht sofort der unverkennbare Geruch verbrannter Kohle um die Nase. 2008 Poznan, 2013 Warschau, 2018 Katowice – Polen richtet den aufwändig zu organisierenden UN-Klimagipfel nun bereits zum dritten Mal innerhalb von zehn Jahren aus. Und das, obwohl das Land in diesem Zeitraum vor allem dadurch auffiel, ambitionierte energie- und klimapolitische Maßnahmen auf europäischer Ebene zu verwässern und zu blockieren.

Mit der Entscheidung, den Gipfel in diesem Jahr mitten ins oberschlesische Steinkohlerevier zu holen, das seit der Wende um die 320.000 Entlassungen erlebt hat, betreibt das Land gezieltes Agenda-Setting. Gleich zum Auftakt des zweiwöchigen Verhandlun