Kommando Liebe

Ausstellung Die Berlinische Galerie zeigt nun das Gesamtwerk von Dorothy Iannone. Die Künstlerin ist, wie man sieht, sehr von der Hippie-Zeit geprägt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2014

Long live the Clitoris“, fordert Dorothy Iannone in einem ihrer Gemälde, das zur Zeit in der Berlinischen Galerie zu sehen ist. Das Haus widmet der 1936 geborenen US-Künstlerin, die seit 40 Jahren in Berlin lebt, eine umfassende Retrospektive. Bereits am Eingang werden die Besucher von den Inhalten ihrer Werke gewarnt, die in der Vergangenheit Gegenstand der Zensur waren. Doch wer eine pornografische Version der Vagina-Monologe erwartet, wird enttäuscht. Iannones kopulierende Körper sind schablonenhafte Metaphern einer mystisch angehauchten, universellen Liebe. Die entsteht, wenn sich zwei divergierende Pole – wie Mann und Frau – zu einem universellen Ganzen vereinen, das jegliche Differenzen überwindet.

Die Vereinigung zweier Gegensätze ist I