Kompetent, aber windig

Konservatismus Angela Merkel betreibt Machterhalt auf Kosten des Profils der eigenen Partei. Das wird nicht länger gut gehen. Eine Analyse vier Wochen nach dem Schock von Stuttgart
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Vier Wochen sind nach dem „Schock von Baden-Württemberg“ ins Land gegangen. Doch dafür, dass die CDU eine historische Niederlage zu verdauen hat, geht es in der Partei eigenartig ruhig zu. Sicher, Angela Merkel hat ordentlich einstecken müssen: kein Leitartikler, der sich nicht an der Kanzlerin abarbeitete, ihr Führungsschwäche vorwarf und sie, wie Jürgen Habermas, eines von „Demoskopie geleiteten Opportunismus“ zieh. Vor ein paar Jahren wurde ihr postideologischer, abwartend-szientistischer Politik­ansatz noch gelobt, auch weil er sich vom krawalligen Schröder’schen Basta-Ton wohltuend unterschied. Heute wirkt er wie aus der Zeit gefallen. Dennoch hat Merkels machtpolitische Position bislang keinen Schaden genommen. Im