Kosmetik an der Truppe

Erinnerungskultur Bei der Bundeswehr sollen alle Nazi-Artefakte verschwinden. Doch dieses Reinmachen ist falsch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2017
Neues von der Kalauerfront: „Aaachtung, alle Mann: kehrt!“
Neues von der Kalauerfront: „Aaachtung, alle Mann: kehrt!“

Foto: Jens Koehler/Imago

In der Affäre um rechtsextremistische Netzwerke innerhalb der Bundeswehr hat Ursula von der Leyen den Streitkräften jetzt also einen „Säuberungs- und Reinigungsprozess“ verordnet, der sämtliche Bezüge zur historischen deutschen Wehrmacht tilgen soll. Es ist nicht die erste Säuberung mit dieser Zielrichtung, die die Bundeswehr erlebt – doch könnte es, gemessen an der Vorgabe von der Leyens sowie dem Eifer und der augenscheinlichen Willfährigkeit beim Vorgehen, die letzte werden.

Befördert durch die von der Ministerin selbst geweckten Erwartungen („Es wird noch viel hochkommen“), bezeugten erste Pressereaktionen im Tonfall der Anklage den Fund von „Nazi-Devotionalien“ (in Wahrheit waren es Stahlhelme). Seit