Kosmetische Operation

NSU-Skandal Bei der Reform des Inlandgeheimdiensts wird ganz behutsam vorgegangen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2015

Kai D. war mal so etwas wie ein Topagent des Verfassungsschutzes. Zwischen 1987 und 1998 hatte er die rechte Szene infiltriert. Dabei beließ er es nicht nur bei Informationsberichten für seine amtlichen Auftraggeber, sondern wirkte auch tatkräftig daran mit, der zersplitterten Szene Struktur und Zusammenhalt zu geben. Mit staatlichen Geldern beteiligte sich D. an einem elektronischen Informationssystem der Neonazis, er unterstützte den Aufbau des „Thüringer Heimatschutzes“, aus dem die mutmaßlichen NSU-Terroristen Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hervorgingen, und prägte die Arbeit der von Michael Kühnen 1988 gegründeten „Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front“ (GdNF) mit. Die GdNF war damals die wic