Koste es, was es wolle

Griechenland Im Umgang mit dem Schuldensünder gilt die permanente Drohkulisse offenbar als unverzichtbar. Was wäre eigentlich, wenn wir so viel kürzen müssten?
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Hunderttausende haben keine Einkünfte mehr. Manche müssen sich als Bettler durchschlagen
Hunderttausende haben keine Einkünfte mehr. Manche müssen sich als Bettler durchschlagen

Foto: Aris Messinis/AFP/Getty Images

Es geschah Mitte Oktober, als der deutsche Finanzminister am Rande der Jahrestagung von IWF und Weltbank zu verstehen gab, Athen werde vor dem Staatsbankrott bewahrt und nicht aus dem Euro verstoßen. Unausgesprochen, aber trotz allem hörbar, hing ein Koste es, was es wolle in der Luft. Seither wird Wolfgang Schäuble nicht müde, sich diese Begnadigung politisch vergolden zu lassen. Ob es sich um die Instanz eines EU-Kommissars mit Interventionsrecht gegenüber den Haushalten der Eurostaaten oder das Veto gegen einen Schuldenschnitt bei den öffentlichen Gläubigern Athens handelt.

In dieser Woche nun wird auf buchhalterische Kälte im Umgang mit dem Großschuldner Wert gelegt. Griechenland wird hingehalten und muss es sich gefallen lassen, hingehalten