Krabats rauchende Erde

Lausitz Die Entdeckung der Kohle setzte 1500 Jahren sorbischer Kultur fast ein Ende. Der Strukturwandel könnte sie wiederbeleben
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2019

Das Leben in der Niederlausitz war von Beginn an kein einfaches. In dicke Stoff- und Felllappen gehüllt hockten die slawischen Einwanderer wohl um 700 n. Chr. an bitterkalten Wintertagen um kleine Feuer in ihren ebenerdigen Holzbauten. Kaum war der Winter vorbei, peinigten Millionen Stechmücken und Insekten die Bewohner. Nicht nur das Klima war schwer zu ertragen, auch der Anbau von Gemüse und Getreide war inmitten der sumpfigen Landschaft nahe der heutigen polnischen Grenze sicher kein Kinderspiel.

Doch all die Jahrhunderte ahnte niemand, dass unter dem matschigen Boden ein Schatz schlummert, der 1500 Jahre später für den größten Umbruch in der sorbischen Geschichte sorgte – und an dem eine der letzten ethnischen Minderheiten in Deutschland fast zug