Das Risiko, an Krebs oder Leukämie zu erkranken, erhöht sich für Kinder desto mehr, je näher sie an einem der deutschen Atomreaktoren wohnen. Dies ist eigentlich keine neue Erkenntnis, doch frühere Studien wurden als unwissenschaftlich hingestellt. Die neue Studie einer Forschergruppe um Maria Blettner und Peter Kaatsch ist von niemandem abqualifiziert worden: vielleicht deshalb nicht, weil die Forscher auch behaupten, "aufgrund des aktuellen strahlenbiologischen und -epidemologischen Wissens" könne "die von deutschen Kernkraftwerken im Normalbetrieb emittierte ionisierende Strahlung grundsätzlich nicht als Ursache" der Krebshäufungen interpretiert werden. Doch die scheinbare Entlastung der Atomwirtschaft ist in Wahrheit ein Einfallstor für Atomgegner. Denn das gemeinsame Auftreten von Krebs und Atommeilern muss doch einen Grund haben. Diebischen Elstern wird man die Schuld nicht geben können. Wem also sonst? Es wird wohl so sein, dass mit dem "aktuellen Wissen" etwas nicht stimmt. So könnten die derzeitigen Strahlenschutz-Grenzwerte zu hoch angesetzt sein. Die meisten Wissenschaftler sind überzeugt, dass es für die gesundheitlichen Auswirkungen von Radioaktivität einen Schwellenwert überhaupt nicht gibt.
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