Kreuzung am Ende des Tunnels

Ökonomie Auch wenn er am Ende kneift und den Hoffnungsjoker zieht: Wolfgang Fritz Haugs "Hightech-Kapitalismus in der Großen Krise" ist eine scharfe Analyse der Kapitalismuskrise
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Als der Zusammenbruch von Lehman Brothers im September 2008 die Finanzkrise einläutete, wurden nicht nur hastig Bilanzen, sondern auch Begriffe korrigiert. Marktwirtschaft hieß jetzt wieder Kapitalismus. Mehr noch: Unter dem Eindruck globaler Börsenturbulenzen spuckte die mediale Diskursmaschine eine ganze Reihe schauriger Superlative aus: Turbo-, Kasino- oder Raubtier-Kapitalismus.

Mögen solche zackigen Schlagworte das allgegenwärtige Unbehagen an der entsicherten Weltwirtschaft bedienen, sind sie analytisch doch unbrauchbar. Einerseits, weil sie unpräzise sind. Beim gern von Helmut Schmidt gebrauchten Raubtier-Gleichnis könnte man sich beispielsweise fragen, bei welcher Rendite räuberische Profitmaximierung denn beginnt? Andererseits, weil sie ledig