Kriegswaffe Umwelt

Ökologische Schadensbilanz Obwohl vom Völkerrecht verboten, kam es im Zuge militärischer Interventionen immer wieder zu massiven Eingriffen in Natur und Umwelt
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Agent Orange hieß das ökologische Kampfmittel, mit dem die US-Streitkräfte im Vietnamkrieg (1965-1973) die Mangroven- und Regenwälder entlaubten. Diese Herbizidmischung, die ein hoch toxisches Dioxin enthielt, zerstörte zum einen die Lebensgrundlage der vietnamesischen Volksbefreiungsbewegung Vietcong, zum andern gelangten die Herbizide über Umwege in die Nahrungskette. Die rund 72,4 Millionen Liter Herbizide, die von den USA im Vietnamkrieg eingesetzt wurden, verringerten nachweislich die Biomasse, vernichteten Pflanzen und töteten eine Vielzahl von Kleinlebewesen. In Vietnam wurden 44 Prozent des Waldes und 43 Prozent der Ackerflächen durch Herbizide verseucht; weite Teile Südvietnams sowie das Aluoi-Tal in Zentralvietnam und die Region um Sai