Krise des Krisen-Managements

Eurozone Wie der jüngste EU-Gipfel zeigt, hat sich der Wind gedreht – die Zeichen stehen nicht mehr auf Austerität und Spardogmen, sondern gemeinschaftlichen Schuldenabbau
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Wenn Krisenpolitik die Krise systematisch verschlimmert und Auswege blockiert, haben wir das, was im Ökonomen-Jargon „Krise des Krisen-Managements“ heißt. Doch wird der Begriff Krisen-Management nur denen gefallen, die das Understatement lieben. Fiasko passt besser. Der Terminus ist vor allem Angela Merkel und Schwarz-Gelb zu verdanken.

Vor Ausbruch der Eurokrise lagen Länder wie Irland, Spanien oder Portugal unter der magischen Marke von 60 Prozent Staatsschulden, gemessen am jeweiligen Bruttoinlandsprodukt (BIP). Griechenland, Italien und Belgien gehörten mit Verbindlichkeiten jenseits der 100-Prozent-Quote zu den Ausnahmen. Die Staatsschulden schnellten erst ab 2008 in die Höhe, als Milliarden Euro schlingernde Banken vor dem Bankrott bewahrten. Ausga